Die Ultras des Drittliga-Schlusslichts bezeichneten den Teilrückzug von Mario Kallnik „als peinlichen Schnellschuss“. Laut Stellungnahme auf ihrer Homepage sei die Pressemitteilung des Vereins zur Neuaufstellung „wohlwissend getroffen, um die brodelnde Fanszene zu beruhigen und als letzte Chance, die eigenen Felle zu retten“. Die Ultras von „Block U“ fordern den Rücktritt von Kallnik und die Trennung von Thomas Hoßmang.
Hoßmang ist der vierte Trainer nach der erfolgreichen Ära von Jens Härtel, der nach zwei Aufstiegen 2018 von Kallnik freigestellt wurde. Hoßmang wurde im Juni zum Interimstrainer ernannt, nachdem in Claus-Dieter Wollitz der zweite Trainer nach Stefan Krämer in der Saison 2019/2020 beurlaubt wurde. Die Fans kritisieren die negative Entwicklung des Clubs, der nach dem Abstieg 2019 in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder in die zweite Liga aufsteigen wollte.
„Dein Kredit ist aufgebraucht. Mario Kallnik - packe Deine Koffer und beschädige Dein in harter Arbeit errichtetes Denkmal in Magdeburg nicht!“, teilten die Anhänger des Schlusslichts mit. „Wir fordern Dich auf, zu Deinen Worten zu stehen und Dein Amt in jenem Moment zur Verfügung zu stellen, in welchem Du nicht mehr in der Lage bist die Entwicklungen beim 1. FC Magdeburg positiv zu beeinflussen! Das Leistungsprinzip gilt auch für Dich! Wir messen Dich an Deinen eigenen Worten“, hieß es.
Zudem sehen die Ultras keine Zukunft mehr von Hoßmang, der den Club in der Vorsaison vor dem Abstieg rettete. Dann wurde sein Kontrakt bis 2022 verlängert: „Dafür sind wir dankbar. Doch in der momentanen Situation ist er überfordert und nicht in der Lage die Mannschaft als Trainer zu führen. Jeder sieht es. Die Reißleine muss gezogen werden, ehe die sportliche Situation noch aussichtsloser wird!“, fordert der harte Kern der Fans.
Sportchef Kallnik hatte zuletzt eingestanden, „dass eine sportliche Trendwende trotz aller intensiver Bemühungen nicht gelungen“ ist. Daher wollte er die Doppelrolle als Geschäftsführer und Sportlicher Leiter nicht mehr ausüben. Der Verein sucht gerade einen Nachfolger. dpa