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Interview
Oliver Reck über Jeddeloh II, seine Zeit ohne Trainerjob und Schalke

Oliver Reck trainiert den SSV Jeddeloh ll.
Oliver Reck trainiert den SSV Jeddeloh ll. Foto: dpa
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Ex-Bundesliga-Torhüter Oliver Reck ist seit Ende Dezember 2019 Trainer des Nord-Regionalligisten SSV Jeddeloh II. Im RevierSport Interview spricht der 55-Jährige über seinen aktuellen Klub, seine Zeit ohne Trainerjob und den FC Schalke 04.

Oliver Reck ist in Fußball-Deutschland und vor allem im Ruhrgebiet ein bekanntes Gesicht. Seine zweitlängste Zeit als Profi bei einem Klub (1998 bis 2004) verbrachte der gebürtige Frankfurter beim FC Schalke 04. Als Trainer arbeitete der ehemalige Torhüter ebenfalls für die Knappen. Auch ein Engagement als Coach beim MSV Duisburg schmückt seine Vita.

Nach seinem Weggang bei den Zebras (im August 2012) trainierte Reck noch Fortuna Düsseldorf und die Kickers Offenbach. Anschließend war er rund 18 Monate lang ohne Trainerjob. Das hat sich Ende vergangenen Jahres geändert. Seit dem steht der 55-Jährige wieder an der Seitenlinie. Und zwar beim Nord-Regionalligisten SSV Jeddeloh II. RevierSport hat mit Reck gesprochen.

Herr Reck, im Ruhrgebiet hat man lange Zeit nichts mehr von Ihnen gehört. Die wichtigste Frage zuerst: Wie geht Ihnen? Mir geht es gut. Ich bin ja seit Dezember in Jeddeloh. Hier kann ich die Ideen umsetzen, die ich im Fußball habe. Die Leute vertrauen mir. Es ist ein kleiner Verein, ein kleiner Ort, aber auch da kann man etwas bewegen und da sind wir gerade dran.

Sie haben für Werder Bremen und Schalke 04 in der Bundesliga gespielt und auch als Trainer schon in der ersten und zweiten Liga gearbeitet. Wie ist der Weg nach Jeddeloh II zustande gekommen? Natürlich über Beziehungen, die man über die Jahre aufgebaut hat. Aber auch in Jeddeloh kann richtig guter Fußball geboten werden. Es hat nichts mit der Größe des Ortes oder Mitgliederanzahl zu tun. Es geht darum, was ich für eine Mannschaft habe, wie das Umfeld ist, wie professionell ich arbeiten kann. Bei uns ist es so: Die Jungs arbeiten den ganzen Tag und kommen dann abends zum Training. Da muss man sich schon auf gewisse Sachen einlassen und genau in die Mannschaft reinhören. Es ist ein Weg, für den ich mich bewusst entschieden habe. Ich möchte mich auch mal von einer anderen Seite zeigen und neu positionieren. Es macht mir sehr viel Spaß, mit dieser Mannschaft und diesem Umfeld zu arbeiten. Als Trainer ist es wichtig, das Vertrauen der Verantwortlichen zu spüren.

Was ist das Besondere an Ihrem aktuellen Klub? Jeddeloh II ist ein kleiner Ort mit rund 1.200 Einwohnern. Der Verein hat sich in den letzten elf oder zwölf Jahren von den unteren Ligen in die Regionalliga katapultiert. In den letzten Jahren hatte Jeddeloh ein paar Probleme. Da haben sie mich gefragt, ob ich mir das hier vorstellen könnte. Seitdem bin ich hier. Und es macht mir Spaß.

Nach Ihrem Weggang als Trainer bei den Kickers Offenbach waren Sie eine ganze Weile ohne Trainerjob. Was war das rückblickend für eine Zeit für Sie? Als Fußballlehrer ist man nie ganz ohne Job. Man muss sich ständig über Fußball informieren, schauen, wo es welche Veränderungen gibt. Man besucht Teams, andere Trainer, schaut sich Trainings und Spiele an – also man ist trotzdem immer unterwegs und sichtet weiter. Der, der sitzen bleibt und nichts tut, tritt einfach auf der Stelle. Klar, ich hatte anderthalb Jahre keine Anstellung. Aber schlussendlich habe ich trotzdem Aufgaben gehabt. Ich habe mich anders weitergebildet, auch mal über den Tellerrand hinausgeschaut.

Sie sind dem Ruhrgebiet fußballerisch nun seit rund acht Jahren ferngeblieben. Vermissen Sie den Fußball im Pott? Nein, weil ich noch dran Teil habe. Mein erster Wohnsitz ist weiterhin Meerbusch. Es gibt immer Phasen, in denen ich zuhause bin. Dann fahre ich immer noch nach Schalke, gehe nach Düsseldorf ins Stadion und zum MSV. Nur wenn ich hier im Norden bin, fällt das natürlich weg.

Ihre zweitlängste Zeit bei einem Verein - nach Werder Bremen - haben Sie beim FC Schalke 04 verbracht. Erinnern Sie sich gerne daran zurück? Natürlich, weil es eine besondere Zeit war. Wir hatten damals mit Rudi Assauer einen sehr eloquenten Mann, der federführend verantwortlich war und die Situation optimal gelöst hat. Man sieht einfach: Seitdem er nicht mehr da ist, ist Schalke 04 nicht mehr das, was Schalke 04 früher mal war.

Wie sehen Sie die aktuelle Situation auf Schalke? Es ist eine sehr schwierige Situation. Aber ich sage: neue Saison, neues Glück. Allerdings muss es viel, viel besser laufen. Schalke hat immer hohe Ziele. Ich glaube, man muss mehr auf die Jugend setzen. Man hat zu selten Talente aus der eigenen U19 für die Profis rausgebracht. Es muss das Ziel sein, noch mehr U19-Spieler in der ersten Mannschaft zu integrieren.

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