Keine 30 Kilometer trennen die Städte Frankfurt am Main und Hanau, wo es am Mittwochabend in zwei Shisha-Bars zu einem rassistischen Attentat eines Mannes kam, in dessen Folge insgesamt elf Menschen - darunter der Täter - starben. Auch in Frankfurt war der Schock groß, weshalb es vor dem Europa-League-Sechzehntelfinale zwischen Eintracht Frankfurt und Red Bull Salzburg am Donnerstagabend eine Schweigeminute für die Opfer gab.
Hanau ist eine Fan-Hochburg der Eintracht, auch mit Anhängern mit Migrations-Hintergrund“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann vor dem Spiel.
Das stille Gedenken hielt jedoch einige Unverbesserliche im Stadion nicht davon ab, lautstark in die Schweigeminute zu rufen und zu brüllen. Auf Twitter wurde gemutmaßt, dass die Rufe aus dem Block der Salzburger kamen.
Das Publikum der Eintracht reagierte stark. Zunächst war ein lautstarkes "Halt die Fresse" zu hören - Ähnliches geschah[article=445172] im Oktober nach dem rechtsextremen Anschlag in Halle beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien[/article] - ehe ein gellendes Pfeifkonzert durch die Commerzbank-Arena schallte. Schließlich gab es von Seiten der Frankfurter Zuschauer lautstarke "Nazis raus-"Rufe.
Die hatte es auch schon [article=471680]am vergangenen Freitag in der 3. Liga beim Spiel zwischen Preußen Münster und den Würzburger Kickers[/article] gegeben. Würzburgs Leroy Kwadwo wurde dort von einem Zuschauer mit Affenlauten bedacht, der Rest des Stadions zeigte jedoch Zivilcourage und sorgte dafür, dass der Mann festgenommen wurde.