Die Feierstimmung in Bielefeld hält weiter an: Zum vierten Mal in der Vereinshistorie steht Arminia Bielefeld im Halbfinale des DFB-Pokals.
In der nächsten Runde wartet auf die Ostwestfalen erneut ein Bundesligist, von denen sie in dieser Spielzeit bereits drei phänomenal aus dem Wettbewerb schmeißen konnten. Zuletzt eliminierten die Arminen den SV Werder Bremen (2:1).
Einer der Helden des Abends war Torwart Jonas Kersken. Als Bremens Angreifer Justin Njinmah kurz nach dem Seitenwechsel versuchte, das Spielgerät am Arminen-Keeper vorbeizulegen, reagierte dieser exzellent und fischte es fair weg. Damit hielt der 24-Jährige den zwischenzeitliche 2:0-Führung fest und wurde vom Publikum auf der Bielefelder Alm mit großen Applaus gefeiert.
Ohnehin ist der DSC dieser Stunden in aller Munde und wird bundesweit als Pokalschreck bejubelt. Doch Achtung: Nach dem letzten Pokalerfolg über den SC Freiburg im Dezember 2024 bekam die Bielefelder Erfolgswelle im Drittliga-Betrieb eine Delle. Möglicherweise hatte der Trubel rund um das Weiterkommen im DFB-Pokal der Mannschaft geschadet und sie kurzzeitig von ihrer Zielsetzung abgebracht. Denn die anschließenden vier Partien konnte der Aufstiegsaspirant allesamt nicht gewinnen.
Für die 1. Runde:
2. Runde: 419.000 Euro
Achtelfinale: 838.000 Euro
Viertelfinale: 1,67 Millionen Euro
Halbfinale: 3,14 Millionen Euro
Hinzu kommen 45 Prozent der Zuschauereinnahmen aus drei mit jeweils 26.500 Zuschauern ausverkauften Heimspielen gegen Hannover 96, Union Berlin und den SC Freiburg.
Insgesamt hat Arminia Bielefeld in dieser DFB-Pokal-Saison rund 6,5 Millionen Euro eingespielt! Das ist für einen Drittligisten richtig viel Geld. Zum Vergleich: Vereine wie der SC Verl, Viktoria Köln oder auch Alemannia Aachen haben einen Drittliga-Etat zur Verfügung, der unter 6,5 Millionen Euro liegt.
Warum Kersken glaubt, dass dieser Fehler der Arminia nicht noch einmal unterlaufen werde und inwieweit ein möglicher Finaleinzug schon in den Köpfen der Ostwestfalen herumschwirre, hat der Torwart RevierSport im Rahmen einer Medienrunde nach dem Bremen-Spiel verraten.
Jonas Kersken über …
… seine Glanztat gegen den Bremer Justin Njinmah: „Es geht in diesen Momenten so schnell. Ich bin erstmal großgeblieben und davon ausgegangen, dass er schießt. Dann habe ich mich schnell in den Weg geworfen und zum Glück viel vom Ball erwischt. Den Sieg gegen Werder realisieren zu können, wird jetzt erstmal ein paar Tage dauern.“
… die unglaubliche Serie von drei geschlagenen Bundesligisten: „Wir sind ruhig geblieben im Spiel, haben unsere Chancen genutzt. Das gepaart mit dem Glauben, dass wir es schaffen können und dem Wissen, dass es in den letzten anderthalb Jahren schon viermal geklappt hat, war der Schlüssel zum Erfolg.“
… das Vermeiden eines möglichen Liga-Formtiefs nach dem Pokalerfolg: „Als wir diese Phase schon mal durchlaufen sind, haben wir uns als Mannschaft nochmal weiterentwickelt. Deswegen bin ich da sehr zuversichtlich. Wir befinden uns in einer Englischen Woche und bekommen es am Wochenende mit dem VfB Stuttgart II zu tun. Jetzt müssen wir versuchen, gut zu regenerieren, den Schwung mitzunehmen und Sonntag wieder alles reinzuwerfen.“
… seinen Wunschgegner im Halbfinale: „Ich habe in den letzten Runden schon gesagt, dass wir es sowieso nicht beeinflussen können, wen wir zugelost bekommen. Es sind nur noch Top-Mannschaften drin. Von daher habe ich keinen Favoriten.“
… das zum Greifen nahe Pokalfinale: „Wir werden in der nächsten Runde wieder gegen einen Bundesligisten spielen. Insofern ist klar, dass wir einmal mehr als Underdog ins Spiel gehen werden. Somit tun wir gut daran, demütig zu bleiben. Wenn der ein oder andere träumt, dann sei ihm das aber auch gegönnt.“