Auch nach dem 2:0-Erfolg gegen Rot-Weiss Essen ist Alemannia Aachen, zumindest was geschossene Tore angeht, weiterhin das Schlusslicht der dritten Liga. Immerhin: Durch die beiden Treffer am Wochenende von Anas Bakhat und Anton Heinz zog Aachen mit dem SV Waldhof Mannheim gleich, der gegen den FC Ingolstadt torlos blieb.
Gegen Essen bereits nicht im Aachener Kader: Angreifer Thilo Töpken. Nun hat der Verein bekanntgegeben, dass der bis Juni dieses Jahres laufende Vertrag von Töpken aufgelöst wird. Ein Jahr hat der 25-Jährige am Tivoli verbracht, er war im Januar des vergangenen Jahres von SV Rödinghausen innerhalb der Regionalliga West zu Alemannia Aachen gewechselt.
Seine Bilanz: in 32 Pflichtspielen bei Alemannia Aachen gelangen ihm neun Treffer. In der Aufstiegssaison kam er so, kombiniert mit seinen Treffern in Rödinghausen, auf eine zweistellige Toranzahl mit elf Buden.
Während er in Aachens Aufstiegssaison noch meistens von Anfang an ran durfte, änderte sich seine Situation nach dem Aufstieg in die dritte Liga. Nur vier Mal spielte er von Beginn an, durfte nie über die vollen 90 Minuten durchspielen und kommt so in insgesamt 14 Partien in Liga, DFB-Pokal und Mittelrheinpokal nur auf einen einzigen Treffer und einen Assist.
Diese komplizierte sportliche Lage dürfte den Ausschlag für die Vertragsauflösung gegeben haben - auch weil sich Aachen im Winter angesichts der Offensiv-Schwächen im Angriff verstärkt hat.
"Sein robustes Spiel war in vielen Situationen für uns wertvoll. Auch, wenn er nur von der Bank gekommen ist, hat er nie aufgesteckt und alles reingehauen", lobt Alemannia-Geschäftsführer Sascha Eller den Angreifer, fügt aber hinzu: "Nun ist es so, dass wir uns in der Winterpause auf der Mittelstürmerposition doppelt verstärkt haben, sodass es für Thilo immer schwieriger wird, auf seine Einsatzzeiten zu kommen."
Eller spielt auf die Transfers von Dauoda Beleme und Niklas Castelle an, die die Aachener Torgefahr in der Rückrunde erhöhen sollen. Beleme kommt vom Hamburger SV II aus der Regionalliga Nord, Castelle ging zuletzt in der 2. Bundesliga für den SSV Ulm auf Torejagd.
Für einen weiteren Stürmer, der ohnehin meist nur von der Bank kam, ist also kein Platz mehr. Eller erklärt: "Offene und transparente Gespräche mit ihm haben ergeben, dass ein Wechsel zu diesem Zeitpunkt für ihn die sinnvollste Option ist."
Nach nur einem Treffer in der laufenden Saison ist für den 1,94-Meter-Hünen, der beim SV Werder Bremen ausgebildet wurde, nach ziemlich genau einem Jahr Schluss am Tivoli. Sein Ziel ist aber noch unklar.