Für den ersten Auswärtssieg des SV Waldhof Mannheim in der laufenden Drittliga-Saison maßgeblich verantwortlich waren zwei Namen, die man im Ruhrpott durchaus kennt: Sascha Voelcke, der für Rot-Weiss Essen seit 2021 52 Spiele bestritt, sich aber aufgrund der sportlichen Perspektive den Mannheimern anschloss, sowie Henning Matriciani, der mit dem FC Schalke 04 sogar schon in der Bundesliga spielte.
Linksverteidiger Sascha Voelcke war es, der mit seinem Willenstreffer in der 83. Minute den Auswärtsfluch der Mannheimer beendete und für Ekstase bei den mitgereisten Fans sorgte. Die Freude beim 22-Jährigen, der nicht gerade für das Toreschießen bekannt ist, war entsprechend groß: "Wir haben jetzt erstmal eine schöne Rückfahrt im Bus, da wird es sicherlich das ein oder andere Kaltgetränk geben - da sag ich nicht nein zu." Auf der mehrstündigen Rückreise wird er dafür genug Zeit gehabt haben.
Trainer-Rückkehrer Bernhard Trares, der Waldhof 2019 in die dritte Liga führte, zeigte sich nach Abpfiff erleichtert. Denn der Sieg war kein Selbstläufer. "In der ersten halben Stunde hatte Dortmund mehr Spielanteile und hat sich gut durchkombiniert. Man muss ehrlich sagen: Dortmund hatte auch die Top-Chance, muss eigentlich mit 1:0 in Führung gehen", gestand der 59-Jährige.
Seitdem er das Amt vom glücklosen Marco Antwerpen übernahm, holte Mannheim 13 der 15 Punkte, die zu Buche stehen. Und sein Trainer-Geschick stellte er auch gegen Dortmund unter Beweis. Durch taktische Veränderungen zur Pause spielte Mannheim deutlich verändert in Hälfte zwei. Trares verriet: "Taktisch haben wir in der zweiten Halbzeit was verändert. Wir haben im Zentrum noch einen zusätzlichen Mittelfeldspieler gebracht, damit wir das Zentrum geschlossen kriegen. Das hat dann auch sehr gut geklappt."
Auch Voelcke profitierte von der Maßnahme und lobte: "Wir haben das Zentrum stärker gemacht, sodass wir außen noch höher schieben konnten. Ich denke, das hat gut funktioniert, wie bei meinem Lauf, wo ich dann relativ frei war. Wir haben so umgestellt, dass diese Räume entstehen." Mit Tempo startete der Linksverteidiger in einen dieser Räume, zog in die Box und schloss ab - 1:0 für die Gäste.
"Sascha hat eh einen guten Schuss, hat es davor schon probiert, wo er den Ball nicht sauber getroffen hat. Dann hat er sich aber mit dem Tor belohnt" würdigte Trares die wichtige Aktion seines Schützlings. Auch Ex-Schalker Matriciani bekam nach Abpfiff eine warme Anerkennungs-Dusche: "Jeder sagt: Oh, da kommt ein Bundesligaspieler. Dann kommst du zum Verein und verlierst die Spiele. Aber er ist noch ein junger Spieler, der sich so langsam wohlfühlt und seine Qualität und Schnelligkeit zeigt. Jetzt sieht man, was er kann. Das tut ihm sicherlich gut."