Ausgangslage: Der KFC Uerdingen hatte alles in der eigenen Hand. Ein Unentschieden und die Krefelder waren gerettet. Nur bei einer Niederlage hätten der SV Meppen und der FC Bayern II bei einem eigenen Erfolg noch vorbeiziehen und die Blau-Roten in die Regionalliga schießen können. Ausgerechnet im Carl-Benz-Stadion, wo vor drei Jahren der turbulente Aufstieg gelang, ging es im Endspurt um alles.
Der SV Waldhof Mannheim war schon lange gesichert. Die Mannschaft von Patrick Glöckner wollte den achten Platz verteidigen und sich für die verlorene Relegation 2018 rächen. Uerdingens Spieler und Verantwortliche machten einen fokussierten Eindruck. Trainer Jürgen Press nahm im Vergleich zum wichtigen Heimsieg gegen Magdeburg nur eine Veränderung in seiner Startelf vor. Kolja Pusch ersetzte Christian Kinsombi im Mittelfeld, bei dem wieder ein leichter Muskelfaserriss auftrat.
Krefelder Chancenplus: Das Spiel lief keine drei Minuten, da verzeichneten die Gäste schon die erste Großchance. Patrick Göbel flankte von rechts scharf vor das Tor, doch der am zweiten Pfosten völlig freistehende Mike Feigenspan traf nach seiner Direktabnahme nur das Außennetz. Die Blau-Roten waren defensiv erneut gut sortiert und attackierten früh. Muhammed Kiprit vergab von der Strafraumkante die nächste gute Offensivaktion (24.), Puschs Abschluss krachte an den Pfosten (36.). Uerdingen musste sich ärgern, nicht mit einer Führung in die Kabinen gegangen zu sein.
Zu leichtfertig: Die Press-Elf machte nach Wiederanpfiff da weiter, wo sie gegen Ende der ersten 45 Minuten aufhörte. Edvinas Girdvainis verfehlte das rechte Eck mit einem Eckball per Kopf nur um wenige Zentimeter (46.). Der KFC ließ die Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen, doch der Druck nahm durch die Meppener Führung gegen den MSV Duisburg immer weiter zu.
Die Erlösung: Nach 62 Minuten belohnten sich die Krefelder für ihre engagierte Leistung. Fridolin Wagner tankte sich über rechts stark durch und brachte die Kugel in die Mitte, wo zunächst Kiprit vorbeirutschte. Feigenspan lauerte und schob zum 1:0 ein.
Später Ausgleich: Als alles so aussah, als würde der Feigenspan-Treffer der einzige des Tages bleiben, schlug der Waldhof noch mal zu. Eine Hereingabe von Arianit Ferati landete unberührt im Tor. Ein Zufallsprodukt, das für unerwartete Spannung in der Schlussphase sorgte (85.). Joseph Boyamba hatte in der Nachspielzeit noch die dicke Chance. Dave Gnaase bereinigte in höchster Not.
Ausblick: Durch das Ergebnis aus Meppen wurde bis zum Tor von Feigenspan lange gezittert. Doch der KFC brachte das Remis über die Zeit, durfte am Ende ausgelassen jubeln und bleibt auch im vierten Jahr in Folge Drittligist. Das versöhnliche Ende einer extrem turbulenten Saison am Niederrhein.