Für den KFC Uerdingen steht ein entscheidender Monat März bevor. Der Regionalligist kämpft sportlich gegen den Abstieg, zuletzt gab es ein 0:4 gegen den 1. FC Bocholt.
Aber vielmehr kämpft der Traditionsverein mal wieder um das finanzielle Überleben. In der letzten Woche wurde nun bei dem Klub, bei dem offenbar bis Mitte März entschieden werden soll, ob die Insolvenz eröffnet wird, eine außerordentliche Mitgliederversammlung abgehalten.
Auf dieser stimmten die meisten Mitglieder dafür, dass die beiden Vorstände Peter Kahstein und Dirk Röthig abgesetzt werden. Dieser Empfehlung der Mitglieder wollte der Verwaltungsrat folgen.
Nun (Montag, 24. Februar 2025) gaben Kahstein und Röthig ihren Rücktritt bekannt. In einer Mail schrieben sie: "Am 25.02.2025 werden wir, Peter Kahstein und Dirk Röthig, unsere Vorstandsämter beim KFC Uerdingen niederlegen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für das entgegengebrachte Vertrauen und wünschen dem Verein für die Zukunft alles Gute."
In den letzten Wochen hagelte es gegenseitige Vorwürfe. Auf der einen Seite Kahstein und Röthig, auf der anderen der Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer.
In ihrem Rücktrittsschreiben betonen die beiden: "Während unseres Ehrenamtes haben wir unsere Aufgaben stets nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt. Es gab in dieser Zeit weder Unregelmäßigkeiten noch Verluste von Vereinsvermögen. Der Insolvenzverwalter hat Herrn Eser und Herrn Platzer eine Frist bis zum 15. März 2025 gesetzt, um die ausstehenden Beträge zu überweisen und so die Insolvenz abzuwenden. Ob den bisherigen Ankündigungen nun auch konkrete Taten folgen, bleibt abzuwarten."
Wie tief die Gräben sind, sieht man an den letzten Zeilen von Kahstein und Röthig. Auf der einen Seite gehen sie davon aus, dass, sollte es zur Insolvenz kommen, anschließend "durchdachte Konzepte von kompetenten Personen der Mitgliederversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden."
Damit meinen sie offenbar nicht Platzer und seine Vertrauten. Denn der will seinen Vorstand um Christian Ritzenfeld und Dmitry Voronov erweitern, was bei Kahstein / Röthig auf wenig Gegenliebe stößt.
Sie schreiben: "Mit großer Verwunderung nehmen wir zur Kenntnis, wer als unsere Nachfolger vorgesehen ist. Wir warnen ausdrücklich: Diese Personen haben dem Verein bereits massiv geschadet. Während unserer Zeit im Amt waren wir wiederholt Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt. Wir hoffen, dass sich der Umgang miteinander in Zukunft verbessert und der Verein wieder zu einem respektvollen Miteinander zurückfindet – so, wie es dem KFC Uerdingen würdig ist."