So richtig wusste Lieberknecht nach der intensiven Partie in Unterhaching nicht, was er mit dem Remis denn nun anfangen soll. Zweimal ging sein MSV in Hälfte eins in Führung, zweimal kassierte er den Ausgleich. "Das war ein ganz komisches Spiel", sagte Lieberknecht am Mikrofon bei 'Magenta Sport'.
Unterhaching kam besser ins Spiel, scheiterte nach wenigen Sekunden am Pfosten. Es war dann aber der MSV, der nach 15 Minuten jubeln durfte. Moritz Stoppelkamp zog aus der Distanz ab, traf aber nur die Latte. Der Abpraller landete bei Vincent Vermeij, der freie Bahn aufs Tor hatte. "Zum Glück war der Vincent da und hat den Rebound geholt", befand Stoppelkamp nach der Partie.
Er selbst blieb ohne Torerfolg und verpasste es, sich vier Tage nach seinem 33. Geburtstag selbst zu beschenken. "Meine Bilanz ist mir da ziemlich egal, der Erfolg der Mannschaft steht über allem", merkte der MSV-Kapitän an.
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"Schläfriges" Abwehrverhalten beim MSV Duisburg
Acht Minuten später glich Unterhaching durch Felix Schröter aus (23.), ehe Lukas Daschner die erneute Führung für die Gäste erzielte (31.). Die Hausherren pochten auf Abseits, doch der Treffer zählte. Für kollektives Hadern bei den Duisburgern sorgte das 2:2, das Sekunden vor der Pause fiel.
Unterhaching bekam einen Freistoß zugesprochen. Moritz Heinrich schlich sich in den Rücken der Abwehr, stand komplett frei und blieb im Duell gegen MSV-Torwart Leo Weinkauf der Sieger. Lieberknecht ärgerte sich über ein "komplett schläfriges Verhalten" der Duisburger Abwehr. Zumal Haching schon vorher einen Standard ähnlich ausführte. Stoppelkamp meinte: "Das müssen wir dann zumindest bis zur Pause herunterspielen."
Nach dem Seitenwechsel passierte auf dem Rasen weniger. Marvin Compper feierte sein Comeback beim MSV nach sieben Spielen in Folge, in denen er verletzt ausfiel. Zum Ende der Begegnung mobilisierte Duisburg noch einmal alle Kräfte und hätte das 3:2 erzielen können. Es blieb allerdings aus.
Chance auf Wintermeisterschaft besteht
Lieberknecht ärgerte vor allem der Auftritt vor der Pause. "Wir haben alle gesehen, dass wir in der ersten Halbzeit viele Dinge gezeigt haben, die uns eigentlich nicht auszeichnen", meinte der Trainer und zählte eine fehlende Bereitschaft in der Arbeit gegen den Ball und die Offensivabläufe auf.
Lieberknecht war aber froh, immerhin das "Minimalziel" in Unterhaching erreicht zu haben: den Punkt. Trotzdem sah der ehemalige Braunschweig-Coach ein Spiel, das ihm "in der Form nicht gefiel". Lieberknecht fügte an: "Aber wir haben 38 Punkte geholt, ich will mit der Mannschaft nicht zu hart ins Gericht gehen."
Schon vor der Partie bejubelte der MSV die Herbstmeisterschaft. Was Duisburg zusätzlich freuen dürfte: Seit der Einführung der 3. Liga 2008 verpasste erst ein Herbstmeister den Zweitliga-Aufstieg. Am kommenden Samstag (14 Uhr) können die Meidericher auch die Wintermeisterschaft einfahren. Dann trifft der MSV auf Kellerkind SG Sonnenhof-Großaspach.
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