Nur ein Sieg aus den vergangenen vier Pflichtspielen und vier von zwölf bisher möglichen Rückrundenpunkten. Der MSV Duisburg führt die Tabelle in der Regionalliga West zwar weiterhin an. Nach dem Dämpfer beim Aufsteiger Hohkeppel (2:2) suchte man im Zebra-Lager nach Erklärungen für die erneut schwache Abwehrleistung, speziell im zweiten Durchgang.
„Wenn ich das wüsste, würden wir es abstellen. Es ist im Moment nervig, dass wir dem Gegner so leichte Tore schenken und sehr viel investieren müssen, um zu gewinnen. Wir haben die letzten Spiele nicht gut gepunktet und müssen schon ein bisschen aufpassen, dass die Stimmung nicht kippt, wenn man das Spiel gegen eine Mannschaft, die um den Klassenerhalt kämpft, so herschenkt“, beklagte Dietmar Hirsch.
Der Trainer appellierte auch ein Stück weit an seine Mannschaft, die sich laut dem 53-Jährigen auch nach dem 2:0 keinesfalls zurückgelehnt habe. „Die Verantwortung müssen wir haben und die Spieler auch kennen. Ich weiß auch nicht, was in den Köpfen vorgeht, wenn du letzte Woche nicht gut gespielt hast und dann aus dem Nichts den Anschluss kriegst. Das war schon ein kleiner Bruch.“
Fest steht: Die Konkurrenz holt auf. Statt sich abzusetzen, sinkt der so komfortable Vorsprung auf Rang zwei weiter. Die hervorragende Defensivarbeit, die die Meidericher in der ersten Jahreshälfte so stark gemacht hat, weist plötzlich Mängel auf. Nach vorne fehlte speziell in den zweiten 45 Minuten eine erkennbare Spielidee.
Das vernehmen auch die Fans, die nach dem ernüchternden Remis wohl in erster Linie noch den Derby-Frust in den Knochen hatten. Die aus der Hinrunde bekannten Feierlichkeiten blieben erneut aus. Die Ultras sprachen deshalb nach Abpfiff in Richtung der Spieler, die auch in Düren wieder ordentlich unterstützt worden sind.
„Wir sollen mit breiter Brust und mutig spielen. Ich fand es speziell in der ersten Halbzeit im Vergleich zur letzten Woche nicht mutlos“, empfand Hirsch. Keeper Max Braune versprühte nach den nächsten zwei verlorenen Punkten weiter Optimismus. „Wir haben gute Charaktere in der Mannschaft und ich bin mir sicher, dass wir es am Freitag wieder machen werden.“
Batuhan Yavuz wird im nächsten Heimspiel gegen den SC Paderborn II nicht mehr mit dabei sein. Wie der MSV am Wochenende bestätigte, unterschrieb der 19-jährige Rechtsverteidiger einen Vertrag beim türkischen Erstligisten Alanyaspor. Der türkische U20-Nationalspieler kam nach dem Drittliga-Abstieg nicht an Moritz Montag und Joshua Bitter vorbei und insgesamt auf nur 25 Einsatzminuten im Niederrheinpokal.
Der frühere U19-Kapitän, der in der Jugend des FC Schalke 04 und Borussia Dortmund ausgebildet wurde, unterschrieb erst im Januar 2024 einen Profivertrag bis 2026.