Nach RS-Informationen gestalten sich die Verhandlungen beim Schuldenschnitt aber mehr als schwierig. Während die städtischen Tochtergesellschaften mittlerweile ihre neuerliche Hilfsbereitschaft signalisiert haben und damit das Gros der Gläubiger dem 80-prozentigen Verzicht wohl zustimmen wird, gibt es große Probleme mit der IBB-Bank Bodensee.
Das Kreditinstitut ist auf Hochrisikogeschäfte unter anderem auch im Profifußball spezialisiert. Sie gibt angeschlagenen Klubs, die kaum mehr Chancen auf ein Darlehen haben, frisches Geld, dabei ist ihr kaum ein Deal zu heikel. Seit dem letzten Winter, als der MSV die Insolvenz erst in letzter Sekunde abwenden konnte, ist die IBB AG auch Kreditgeber in Duisburg.
DFB spricht "Funktionsverbot" gegen Kraemer aus
Pikant: Duisburgs Ansprechpartner ist Frithjof Kraemer, Ex-Geschäftsführer des Insolvenzklubs Alemannia Aachen, der wie 1860 München am Tropf der IBB gehangen haben soll.
Gerade erst hat der DFB ein „Funktionsverbot“ gegen den 40-Jährigen verhängt. Grund: Kraemer soll „fahrlässig Verstöße gegen Pflichten im Lizenzierungsverfahren begangen“ haben. Normalerweise wäre das Urteil das berufliche Aus des Funktionärs, doch Kraemer ist nun bei der IBB.
Aufgrund seines Hintergrunds müsste er wissen, in welcher Lage sich der MSV befindet. Doch Kraemer soll auf Bedingungen pochen, die der Klub keinem Gläubiger versprechen kann. Weil das Moratorium die Einheitlichkeit für alle Gläubiger beinhaltet und Kraemer wohl nicht mitziehen will, stagnieren die Verhandlungen. Für Duisburg bleibt also nur zu hoffen, dass Kraemer und die IBB doch noch einlenken.