Nachdem der MSV seine selbstgesetzte Deadline zur Erfüllung des 80-prozentigen Schuldenschnitts verpatzte, kommt jetzt die unerwartete Kehrtwende.
„Ich habe den Verantwortlichen signalisiert, dass ich den Vorschlag des MSV annehme“, berichtet Walter Hellmich: „Ich werde meinen Beitrag leisten, dass der Verein nicht in die Insolvenz muss.“
Eine Signalwirkung für die "Zögerer" Eine fast schon bahnbrechende Aussage, denn Hellmich ist die höchste Hürde, die die Zebras nehmen müssen. Seine Zustimmung ist nun nicht nur das Fundament für einen Neuanfang, sondern wird für den überlebenswichtigen Kapitalschnitt auch Signalwirkung auf die letzten „Zögerer“ haben. Fest steht schließlich, dass der Traditionsklub nur überlebt, wenn das gesamte Moratorium zustimmt.
Dass sich der Bauunternehmer erneut bereit erklärt, den Meiderichern zu helfen, indem er dieses Mal auf rund eine Million Euro verzichtet, ist allerdings nicht selbstverständlich. Denn die massiven Anfeindungen der letzten Monate haben Spuren hinterlassen. Trotzdem geht der Firmenchef auf den „Vorschlag“ der Blau-Weißen ein. „Wir sind zuversichtlich, dass wir noch in dieser Woche Vollzug melden können“, hofft Vorstandsmitglied Ingo Wald mit Blick auf einen erfolgreichen Schuldenschnitt.
Sobald die finanzielle Konsolidierung geregelt ist, geht der Kampf aber weiter. Dann müssen die Verantwortlichen noch dringend die nicht minder wichtige Mietfrage für das Stadion klären. Aber auch hier scheint eine Lösung in Sicht zu sein. Weil das Angebot des MSV, die Arena zum Schnäppchenpreis von gerade einmal 5,5 Millionen Euro zu kaufen, bei der Stadionprojektgesellschaft nur ein müdes Lächeln ausgelöst hat, deutet sich eine weitere Zusammenarbeit mit den aktuellen Betreibern an.
Bis zum 1. März 2014 müssen die Lösungen stehen Gut möglich, dass ein neuer Kreditplan, der die Belastung je nach Ligazugehörigkeit drosselt oder anhebt, aufgestellt wird. Auch hier will sich Hellmich als größter Anteilseigner im Sinne des Vereins engagieren. Da aber auch die HSH-Nordbank als Kreditgeber, das Land NRW sowie die Stadt Duisburg beteiligt sind, werden die Verhandlungen Zeit benötigen.
Bis zum 1. März 2014, wenn die Unterlagen für die neue Spielzeit beim DFB eingereicht werden müssen, muss dann aber auch die Refinanzierung des Stadions stehen, damit der MSV beim Lizenzierungsverfahren für die neue Saison seine mittelfristige Wirtschaftsfähigkeit beweisen kann. Gelingt der wirtschaftliche Neuaufbau, galoppieren die Zebras nach Jahren der Tristesse endlich mal wieder einer rosigen Zukunft entgegen.