Kein Wunder, denn der MSV enttäuschte beim Heimspiel erneut. Damit sind jetzt nicht nur die wirtschaftlichen Schlagzeilen negativ. Nach der vollmundigen Ankündigung des Teams, den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel zu haben, war die Leistung gegen das Kellerkind einfach schlecht. "Die Spieler haben die Ansprüche selbst formuliert, deshalb war es zu wenig", betonte Aufsichtsrats-Chef Jürgen Marbach.
Karsten Baumann, der bereits nach 68. Minuten sein Auswechselkontingent erschöpft hatte, war sauer: "Die Kickers haben uns den Zahn gezogen. Durch ihr konsequentes Zweikampfspiel haben wir den Glauben verloren. Das Spiel nach vorne war nicht gut, sondern teilweise planlos und für ein Heimspiel viel zu wenig." Debütant Maximilian Güll nahm der Fußballlehrer aus seiner Pauschalkritik heraus: "Er hat ein gutes Spiel absolviert und war unser Lichtblick. Positiv war zudem, dass es die Mannschaft bis zum Schluss immer weiter versucht hat." Doch dann nahm Baumann noch einmal Fahrt auf: "Ich habe mir von meinen Auswechslungen mehr erhofft, aber viele Spieler haben sich gar nicht gezeigt. Wir hatten einfach zu viel Respekt. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Kickers kein Abstiegskandidat sind."
Das Lob nahm Ex-Zebra und Stuttgart-Coach Horst Steffen gerne entgegen: "Ich hatte eine schöne Zeit in Duisburg und bin hier nett empfangen worden. Zu Beginn hat uns der MSV stark unter Druck gesetzt. Aber wir haben uns stetig gesteigert. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, weil wir acht Minuten vor Schluss das 1:0 erzielt haben und es trotzdem nicht gereicht hat. Dennoch haben wir richtig gut gespielt und können auf der Leistung aufbauen. Dem MSV wünsche ich wirtschaftlich und sportlich das Allerbeste."
"Wir sollten aufhören, von irgendetwas zu träumen"
Pierre de Wit war derweil niedergeschlagen: "Im Spiel nach vorne waren wir blockiert und hinten oft zu sorglos. Aber wir werden einen Teufel tun, uns mit negativen Sachen zu beschäftigen. Gerade jetzt müssen wir zusammenstehen. Darüber mache ich mir bei diesem Team keine Sorgen. Dass die Fans gepfiffen haben, müssen wir nach so einem Spiel akzeptieren." Auch Michael Ratajczak versuchte, etwas Positives zu sehen: "Wir haben in der ersten Halbzeit versucht, Fußball zu spielen, auch wenn der letzte Pass gefehlt hat. Trotzdem war es kein schlechtes Spiel."
Torrschütze Phil Ofosu-Ayeh resümierte: "Natürlich wäre ich glücklicher gewesen, wenn mein Tor zu einem Sieg geführt hätte, aber zumindest hat es zu einem Punkt gereicht. Als rechter Verteidiger hat man immer einen hohen Aufwand und nur selten springt dabei etwas heraus. Deshalb freue ich mich über mein Tor. Wir haben teilweise sehr unkonzentriert gespielt und die Ordnung verloren. Wir müssen uns in jedes Spiel reinarbeiten und sollten aufhören, von irgendetwas zu träumen."