Wer ist die Division Duisburg?
Die Angreifer haben einschlägige Verbindungen in die rechte Szene
Daran, dass die „Divison Duisburg“ den Angriff auf die Kohorte verübt hat, besteht weder ein Zweifel, noch hat die Gruppe die Attacke zu leugnen versucht, fand sie doch in fast schon verdächtiger Öffentlichkeit statt. Doch wer verbirgt sich hinter dem martialischen Auftritt?
Der erste Eindruck zählt – und 2013 ist die Visitenkarte Google. Daher hat sich die Hooligan-Gruppierung eine eigene Homepage angelegt. Dort ist aber lediglich eine Startseite zu finden. „Alles für Duisburg – Division“, heißt es da, darunter: „Boxclub seit 2004“ und „Taten sprechen mehr als Worte“. Im „Division“-Logo posieren Männer mit nackten Oberkörpern und unscharfen Gesichtern, die nur zu gut dem Phänotyp der „Fitnessklub-Kanten“ entsprechen, die von Augenzeugen am Samstag als Angreifer ausgemacht wurden.
Dass diese Jungs keinen Spaß verstehen, ist sozusagen Programm. Daher verwundert es nicht, wenn der „Kohorte“ die Verunsicherung nach dem Überfall anzumerken ist. Von einer politischen Dimension des Übergriffs wissen in Duisburg aber die Wenigsten, heißt es.
Von welchem Geist die „Division“ beseelt ist, lässt sich jedoch unschwer erkennen. Schon auf ihrer minimalistischen Webseite grüßt sie mit Eisernem Kreuz. Das ist nicht strafbar, lässt aber tief blicken. Zumal, wenn man weiß, dass die „Division“ bei rechtsextremen Fußballturnieren Dauergast ist. 2010 „Sport Frei - Nationales Fußballturnier in Oberhhausen“, 2011 „Nationales Fußballturnier in Mettmann oder 2012 der Svastika Hallen-Cup in Karlsruhe: Stets dabei – die „Division Duisburg“.
Auf Seiten des MSV beteuert man, dass die Mitglieder, die an besagten Turnieren teilgenommen hatten, aus der „Division“ ausgetreten seien. Andere Stimmen aus der Szene bezweifeln dies. T-Shirts mit der Aufschrift „Ruhm und Ehre Duisburg“ und dem Totenkopf der Waffen-SS werden der „Division“ zugeschrieben und kursieren leicht auffindbar im Internet.
Anders als auf ihrer Homepage postuliert, lässt die „Division“ inzwischen aber sogar Worte sprechen und hat eine eigene Stellungnahme veröffentlicht. Darin betonen die Hooligans, dass sie an „keiner weiteren Eskalation interessiert“ seien. „Nach wie vor steht für uns eine friedlichen Lösung zum Wohle unseres Vereins und einer funktionierenden Fanszene im Vordergrund.“
Auslöser der Ausschreitungen sei gewesen, dass die „Kohorte“ mit der in friedlichem Einvernehmen getroffenen Vereinbarung gebrochen habe, sich nicht politisch zu positionieren. Sowie wohl auch der offenbar schwer frustrierende Spielverlauf beim 3:3 gegen den MSV. Eine Entschuldigung für die Attacke findet sich in der Stellungnahme nicht.
Lesen Sie auf Seite 3: Duisburgs Sicherheitsbeauftragter Michael Meier betont: Der MSV duldet keine Gewalt.