doch die fehlende Vorbereitung und die darin begründete mangelhafte physische Grundlage machen sich immer deutlicher bemerkbar. Langsam aber sicher werden die Zebras müde und können das bislang vorgelegte Tempo nicht mehr halten.
Gegen Chemnitz hat es dank des unbändigen Willens noch einmal zu einem Punkt gereicht, doch das Leistungsloch, das Karsten Baumann bereits mehrfach prophezeite, kommt näher. „Uns fehlt die Frische“, betonte Baumann: „Das wird mit der kommenden Englischen Woche sicherlich nicht einfacher, aber ich bewundere die Jungs, die trotzdem bis zum Schluss an den Sieg glauben und kämpfen, obwohl keiner mehr kann.“
Kampf ist auch für die Führungsetage des MSV angesagt, denn die Pleite ist nach wie vor nicht vom Tisch. Obwohl Walther Hellmich seine Loge geräumt und jede weitere Hilfe abgelehnt hat, prangt noch die Werbebande Hellmichs vor der Nordtribüne.
Allerdings nur dort, denn auf der Südseite, auf die die Fans blicken, steht beim Rundlauf der Sponsoren die Werbung für ein Seniorenstift – allerdings in den gleichen Farben gehalten. „Wir lassen damit die Türe offen“, berichtet Udo Kirmse. Der Vereinschef will sich in der kommenden Woche mit dem Bauunternehmer treffen, schließlich ist Hellmich einer der Hauptgläubiger beim geplanten Sanierungskonzept.
In der kommenden Woche findet zudem auch eine Aufsichtsratssitzung statt, bei der die verschobene Fananleihe (RS berichtete) noch einmal diskutiert wird, damit das Papier dann in rund 14 Tagen gezeichnet werden kann. Ein weiterer Tagespunkt ist zudem eine Fristverlängerung. „Wir wollen den Gläubigern und Sponsoren Bericht erstatten, aber aufgrund der Urlaubs- und Ferienzeit sind wir noch nicht ganz fertig“, hofft Kirmse auf das Verständnis der Geldgeber.
[player_rating]880009-207525-220090041[/player_rating] In dem ausstehenden Bericht wird sich der Verein dann zur wirtschaftlichen Zukunft sowie den Planungen des Schuldenschnitts und der Finanzierung der Arena äußern.
Genug Eigenwerbung für einen positiven Ausgang haben Mannschaft und Fans derweil betrieben. Baumann: „Die Zuschauer haben unseren Einsatz anerkannt und uns Fehler verziehen. Das ist eine sensationelle Unterstützung.“ Die auch dazu geführt hat, dass Duisburg trotz der widrigen Umstände seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen ist.