Nach einem Platzverweis für Leonardo Bittencourt nutzte das Bielefelder Team seine ganze Erfahrung und drehte die Partie. Die Borussen starteten keinesfalls wie ein Außenseiter. Forsch spielte der BVB nach vorne und reihte Nadelstich an Nadelstich. Nach zwölf Minuten traf einer dann sein Ziel: Jonas Hofmann (12.) brachte die schwarz-gelben Anhänger bereits Sekunden vor dem Ablauf des Stimmungsboykotts zum Jubeln. Doch bei all der Freude hatte Wagner auch Grund zur Sorge. Für den vor kurzem erst aus dem Lazarett zurückgekehrten Florian Hübner musste früh Thomas Meißner eingewechselt werden (14.).
Und die Arminen? Waren in der Defensive von den stark kombinierenden Borussen überrumpelt. Wieder und wieder tauchten die Schwarz-gelben gefährlich vor dem Kasten von Patrick Platins auf, einzig das Zielwasser schienen die Gäste in Dortmund gelassen zu haben. Aus dem Spiel heraus wollte es zwar nicht klappen, dafür aber nach Standards: Nach einem Freistoß von Kerem Demirbay meldete sich der zuletzt verletzte Balint Bajner (29.) mit seinem Treffer zum 2:0 eindrucksvoll zurück.
Mangelnde Erfahrung einmal mehr der Knackpunkt
Doch die Freude währte nur kurz. Nach einem Missverständnis zwischen Meißner und Alomerovic hatte Johannes Rahn (35.) keine Mühe, den Ball im Kasten der Gäste unterzubringen. Der Gegentreffer brachte die jungen Dortmunder aus dem Takt, Bielefeld übernahm mehr und mehr die Kontrolle.
Richtig ärgerlich wurde es aber nach dem Seitenwechsel. Sieben Minuten waren gespielt, als Leonardo Bittencourt (52.) Bielefelds Tom Schütz umriss und dafür von Schiedsrichter Marcel Göpferich mit Rot des Feldes verwiesen wurde. Die Unterzahl der jungen Dortmunder wussten die erfahrenden Bielefelder zu nutzen: Fabian Klos (70.) glich zunächst aus und schoss seine Arminen dann nur wenige Minuten später sogar in Front (74.). Das i-Tüpfelchen setzte Christian Müller wenige Minuten vor Schluss (82.). Damit bleiben die Bielefelder in der Spitzengruppe der Liga, während der BVB die große Chance verpasst hat, einen Schritt aus dem Keller zu machen.