Mit etwas Glück wäre für die Schwarz-Gelben gegen den haushohen Favoriten sogar mehr als nur der eine Zähler drin gewesen. Denn nicht der Tabellenführer von der Bremer Brücke sondern der BVB II drückte über weite Teile der Partie seinen Stempel auf. Mit aggressivem Forechecking, hoher Laufbereitschaft und überdurchschnittlicher Präsenz in den Zweikämpfen zeigte der BVB-Nachwuchs von Beginn an, dass man sich etwas vorgenommen hatte gegen den Aufstiegsaspiranten.
Der fand vor der Pause hingegen kaum ein Mittel gegen die präsenten Dortmunder und war gezwungen, häufig hinten rum zu spielen. Vor allem Eric Durm und Rico Benatelli liefen die VFL-Abwehrspieler schon weit in der eigenen Hälfte an und unterbanden so deren gefürchtetes Kombinationsspiel. „In Halbzeit eins hat Dortmund das viel besser gemacht“, gab auch Gäste-Coach Claus-Dieter Wollitz anschließend zu, schimpfte allerdings wie ein Rohrspatz über den schlechten Zustands des Rasens im Stadion Rote Erde. „Ich habe viel Respekt vor dem Verein BVB und was er in den letzten Jahren geleistet hat, aber dass ein solcher Platz angeboten wird, kann ich nicht verstehen.“ Sicher ist diese Kritik nicht unberechtigt, aber schließlich müssen beide Mannschaft darauf spielen.
Und auf diese widrigen Umstände hatte sich der BVB II eindeutig besser eingelassen. Daran änderte auch das 0:1 in der 54. Minute durch Osnabrücks Besten, Claus Costa, nichts. Denn anstatt die Köpfe hängen zu lassen, schüttelten sich die BVB-Bubis nur einmal kurz und zogen fortan das Tempo noch einmal an. Und wurden für ihre Mühen belohnt. Einen direkten Freistoß aus gut 18 Metern versenkte Kapitän Florian Hübner vom Schützen aus im linken unteren Eck (71.). „Ich bin superstolz auf meine Mannschaft“, freute sich Heimtrainer David Wagner über die wirklich gelungene Vorstellung seiner Jungs. „Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir vielleicht sogar den Sieg verdient gehabt.“