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Münster: Bilanz
Vorsicht ist geboten, Panik unangebracht

Münster: Vorsicht ist geboten, Panik unangebracht
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Preußen Münster fuhr im bisherigen Saisonverlauf Achterbahn. Dem tollen Start folgten einige Wochen der Stagnation, die langsam in eine Krise übergingen.

Als diese gerade beendet schien, folgte mit dem 0:0 gegen Bielefeld und dem 0:2 in Sandhausen der nächste Rückschritt. Zwar gelang gegen Heidenheim ein kurzes Zwischenhoch, die drei jüngsten Auftritte führten allerdings dazu, dass der SCP in der Winterpause einiges aufarbeiten muss.

Aufsteiger Ein Blick auf die Tordifferenz lässt erahnen, dass die Gewinner der Hinrunde vornehmlich damit beschäftigt sind, Tore zu verhindern. Allen voran sind Abwehrchef Patrick Kirsch, der gewohnt abgeklärt agiert, und Jens Truckenbrod zu nennen. Der Zugang aus Jena besticht durch Flexibilität und gute Zweikampfwerte. Auch Torhüter Daniel Masuch stellte unter Beweis, dass er ein echter Rückhalt ist, der fast nie wackelt.

In der Offensivabteilung ist die Entwicklung von Björn Kluft erwähnenswert. Der 21-Jährige schien lange Zeit keinen Anschluss zu finden, sorgte in den letzten Wochen allerdings mit frechen Aktionen und hoher Laufbereitschaft für Belebung im Angriffsspiel.

Absteiger Es war eine schwere Last, die Massimo Ornatelli auferlegt wurde. Nach dem Weggang von Mehmet Kara sollte er für Kreativität sorgen - es gelang nur selten. Der 25-Jährige konnte sein Spiel nur in Ausnahmefällen entwickeln. Sehr bescheiden verlief die Saison bisher für die Angreifer. Radovan Vujanovic ist mit mageren drei Treffern noch der beste Torschütze, konnte seinen Ruf als abschlussstarker Strafraumstürmer aber nicht bestätigen.

Sercan Güvenisik könnte nach den jüngsten Differenzen mit Trainer Marc Fascher keine Zukunft mehr beim SCP haben. Babacar N‘Diaye und Daniel Chitsulo wurden durch Verletzungen ausgebremst und der gute Eindruck, den José Vunguidica bei seinen Einsätzen hinterließ, wurde durch zwei Rote Karten getrübt. In einem Leistungstief befinden sich auch Julian Loose und Jürgen Duah, deren Spiel zu viele Ungenauigkeiten aufweist.

Problem Ansgar Brinkmann formulierte es nach dem Derby gegen Arminia Bielefeld drastisch: „Münster kann nur kontern“, erklärte der „weiße Brasilianer“ nach dem 0:0. In dieser Form ist es vielleicht etwas übertrieben, aber Fakt ist, dass es dem SCP schwerfällt Tormöglichkeiten zu kreieren. In den ersten Spielen wurde dieser Makel durch eine starke Chancenverwertung überdeckt. Weil es in diesem Punkt aber auch immer wieder hakte, reichte es nur zu 21 Treffern - der drittschlechteste Wert der Liga. Hinzu kommt, dass die normalerweise sattelfeste Abwehr zuletzt wegen zahlreicher Verletzungen wackelte und auch im neuen Jahr nicht damit zu rechnen ist, dass direkt und immer die Stammformation auflaufen kann.

Zukunft Panikmache ist rund um das Preußenstadion sicherlich unangebracht. Letztlich wird das eintreten, was schon vor der Saison zu erwarten war. Mit dem Aufstieg hat der SC Preußen nichts zu tun und die Abstiegsplätze müssen zumindest im Auge behalten werden. Rufen die Münsteraner ihr Potenzial aber ab, dann wird es eine ruhige Restserie, die mit einer Platzierung zwischen Rang acht und zwölf beendet wird.

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