Als noch Barcelona auf den Betze kam (von Peter Müller)
Bakero hieß der Mann. José Maria Bakero. Wer damals im Stadion war, der erinnert sich noch an den Spieler des FC Barcelona – den größten Stimmungskiller in der Geschichte des 1. FC Kaiserslautern.
November 1991, Europapokal der Landesmeister, zweite Runde. Es gibt noch keinen aufgeblasenen Etikettenschwindel namens Champions League, sondern es begegnen sich zwei Meister in zwei Partien. Das Hinspiel hat der von der niederländischen Ikone Johan Cruyff trainierte FC Barcelona gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 gewonnen, doch im Rückspiel auf dem Betzenberg taumelt der Gigant. Die Roten Teufel nehmen ihn auf die Hörner, führen 3:0, Trainer Kalli Feldkamp sagt hinterher: „Besser kann man nicht spielen.“ In der 90. Minute aber trifft der kleine Bakero per Kopfball. Das Auswärtstor bedeutet den K.o. für den FCK.
Das war damals ein schwerer Schock für die Pfälzer, ein ganz großes Drama. Spieler, Funktionäre und Fans fühlten sich leer, um den Lohn gebracht, vom Schicksal verprügelt.
Im Rückblick war das natürlich Jammern auf höchstem Niveau. Sogar den Abstieg von 1996 hat der 1. FC Kaiserslautern noch gut verkraftet, mit Trainer Otto Rehhagel gelang vor 20 Jahren die Sensation: Deutscher Meister als Aufsteiger – das waren Zeiten.
Und heute? Tristesse. Abstiegskampf in Liga zwei. Existenzangst.
Auch aus der Ferne schaut man hin und drückt die Daumen. Lautern ist Tradition, Lautern ist Legende. Mit jedem Abstieg solcher Klubs verliert der Fußball in Deutschland.