Im ersten Spiel unter der Regie des neuen Hoffnungsträgers gewannen die Bochumer bei Energie Cottbus 2:0 (0:0) und verließen mit dem ersten Erfolg nach sieben Spielen ohne Sieg den Abstiegs-Relegationsrang in der 2. Fußball-Bundesliga. Der Cottbuser Ivica Banovic (49.) und Zlatko Dedic (90.+2) trafen zum Geburtstags-Sieg für den VfL, der auf den Tag genau vor 75 Jahren gegründet worden war.
Mit 29 Punkten liegen die Bochumer nun einen Punkt vor Dynamo Dresden, die am vergangenen Freitag bei Union Berlin nicht über ein 0:0 hinausgekommen waren. Cottbus dürfte durch die Heimniederlage die ohnehin nur noch minimalen Chancen auf die Aufstiegs-Relegation wohl endgültig verspielt haben.
"Mein Befinden ist prächtig, ich bin optimistisch", hatte Neururer direkt vor der Begegnung gesagt. Am vergangenen Montag war er beim VfL als Retter vorgestellt worden, 1263 Tage nach seiner Entlassung beim MSV Duisburg und zehn Monate nach seinem Herzinfarkt beim Golfspielen.
Und Neururer änderte er sein Team im Vergleich zum 0:3 gegen Aue auf gleich vier Positionen. Jonas Acquistapace, Zlatko Dedic, Michael Lumb und Yusuke Tasaka kehrten in die Startformation zurück. Im Stadion der Freundschaft sahen Neururer und 8555 Zuschauer aber über weite Strecken der ersten Hälfte eine Partie auf nur mäßigem Niveau, allerdings agierte der VfL nicht so verunsichert wie in den vergangenen Begegnungen.
Dennoch musste Torhüter Andreas Luthe für die Gäste gleich zweimal in den ersten 45 Minuten das 0:0 retten: Erst lenkte er einen Schuss von John Jairo Mosquera an den Pfosten (27.), später rettete er erneut gegen den Kolumbianer (42.). Bochum hatte mit einem Volleyschuss von Marc Rzatkowski die beste Chance, doch der Ball traf ebenfalls nur den Pfosten (39.).
Rzatkowski war auch am 1:0 maßgeblich beteiligt. Seine Freistoßflanke verlängerte Banovic mit dem Hinterkopf ins eigene Tor. Neururer registrierte das erste Tor unter seiner Ägide reserviert, überschäumende Freude kam nicht auf. Energie-Coach Rudi Bommer wechselte anschließend seinen Toptorjäger Boubacar Sanogo ein. Der VfL stand jedoch sicherer als zuletzt und ließ aus dem Spiel fast keine Chancen mehr zu. Marco Stiepermann traf per Freistoß allerdings noch die Latte (63.).