Trainer Rudi Bommer setzte am Samstagmorgen nach der siebeneinhalbstündigen Rückfahrt direkt nach der Ankunft in der Lausitz eine Einheit an. Um 3.45 Uhr. Offiziell wählte Bommer die ungewöhnliche Uhrzeit allerdings nur aus logistischen Gründen und nicht als Reaktion auf die nächste verpasste Chance im Kampf um den Relegationsplatz. Denn nach der Einheit bei klirrender Kälte konnten die Spieler anschließend direkt ihre bis Dienstag dauernde Freizeit antreten.
Resignation und Frust sitzen tief
Doch der Frust saß tief. "Wir haben nicht das Niveau, um langfristig oben mitzuhalten", hatte Bommer nach dem Spiel fast schon resignierend erklärt. Denn nach zwei Siegen in Folge hatten die Cottbuser wieder ihre Chance auf Rang drei gewittert - und mussten beim Abstiegskandidaten dennoch als Verlierer vom Platz. "Das war nix. Deshalb reicht es auch nicht für mehr", sagte auch Sportdirektor Christian Beeck.
Dabei war die Ausgangsposition für die Lausitzer günstig gewesen. Nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase mit acht Spielen ohne Sieg hatte sich das Team rechtzeitig zum Saisonendspurt wieder berappelt. Und am vergangenen Wochenende mit dem Derbysieg gegen Union auch einen psychologisch wichtigen Sieg gelandet - jedoch offenbar ohne nachhaltigen Erfolg.
"Wir reden jetzt zum sechsten oder siebten Mal von verpassten Chancen. Vielleicht sollten wir den dritten Platz mal loslassen", sagte Ivica Banovic. Und sprach das Offensichtliche deutlich aus: "Uns fehlt die Beständigkeit."
Und im Spiel gegen Duisburg eine Antwort auf die rustikale Gangart der Gastgeber. "Boubacar Sanogo hat fünfmal den Ellenbogen des Gegenspielers ins Gesicht bekommen. Wir haben kein Mittel gegen diese Galligkeit gefunden", sagte Torhüter Thorsten Kirschbaum. Cottbus bleibt damit im engen Rennen um die letzte Aufstiegschance weiter nur Außenseiter. Mit einem Sieg wären sie zumindest vorübergehend auf Platz vier vorgerückt.