Oder ob er anderthalb Jahre nach der Loveparade-Tragödie seinen Hut nehmen muss. Zum anderen steht auch eine sportliche Weichenstellung an.
Beim Schlusslicht Hansa Rostock ist der MSV zum Siegen verdammt, denn die Zebras patzten bei der 1:2-Auftaktniederlage gegen Frankfurt, während die Keller-Konkurrenz eifrig punktete. Fünf Zähler beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. Dass Rostock durch die Pleite beim Reviernachbarn in Bochum (1:2) auf den letzten Platz gerutscht ist, feuert das Duell an der Ostsee weiter an. „Die werden das Spiel als ihre letzte Chance ansehen“, weiß Duisburgs Trainer Oliver Reck.
Der Fußballlehrer hat die Partie beim VfL live verfolgt, kennt die Stärken, aber auch Schwächen des Kontrahenten. Fest steht, dass Reck in Rostock auf die Offensive setzen wird. Mit Neuzugang Tomasz Zahorski, der anstelle des formschwachen Valerie Domovchiyski in die Startelf rücken könnte, steht eine treffsichere Alternative parat. „Er ist fit, hat einen richtig guten Eindruck gemacht und wird in Rostock auf jeden Fall dabei sein“, berichtet Reck.
Fraglich ist indes der Einsatz von Goran Sukalo. Der Führungsspieler ist mit einer fiebrigen Grippe ans Krankenbett gefesselt und muss Antibiotika schlucken. Reck: „Das wäre fatal und ein herber Rückschlag, wenn er ausfallen würde. Er ist unser wichtigster Mann.“
Viel Zeit zur Genesung hat Sukalo, der gegen den FSV sein zweites Saisontor erzielte, nicht. Am Donnerstag und Freitag trainieren die Zebras noch einmal in Meiderich. Am Freitagnachmittag geht es dann bereits Richtung Rostock. Während unter Milan Sasic meistens geflogen wurde, wird Reck die 552 Kilometer im Zebra-Bus in Angriff nehmen.
Baljak klagt wieder über Probleme Die Fahrt wird Reck für Einzelgespräche nutzen. Während der Europameister von 1996 Jürgen Gjasula klar macht, dass er mehr von ihm erwartet, wird er wohl auch mit Sdrjan Baljak sprechen. Der Kapitän, der gegen Frankfurt sein Comeback feierte, klagte im Anschluss über muskuläre Probleme. Reck: „Es ist das eingetreten, was ich vorhergesagt habe. ‚Baki‘ benötigt einfach Zeit.“ Daher ist es auch unwahrscheinlich, dass die „Torglatze“ in Rostock über die Jokerrolle hinaus kommen wird.
Fest steht aber, dass die Zebras ihre eklatante Abschlussschwäche ablegen müssen. Deshalb hat Reck im Training auch besonders großen Wert auf das Torschusstraining gelegt und seine Offensive immer wieder in Eins-gegen-Eins-Duelle mit dem Keeper geschickt. „Jetzt sind wir im Abschluss gefestigt“, verspricht der Coach. Das ist auch bitter nötig, denn wie schon gesagt: Am Sonntag entscheidet sich Duisburgs Zukunft.