Dennoch war Trainer Friedhelm Funkel nicht unzufrieden: „Es war ein gutes Vorbereitungsspiel. Vom Tempo, Zweikampfverhalten und der Aggressivität her hat man gesehen, dass die Mannschaft schon sehr weit ist, wo ich sie hinhaben will. Die Tore waren natürlich beide vermeidbar, beides Ballverluste, einmal durch Bönig und einmal durch Ostrzolek, das darf natürlich nicht passieren. Aber insgesamt war es ein Spiel, wie ich es erwartet habe. Ich bin trotz der Niederlage überhaupt nicht unzufrieden mit dem Spiel.“
Bei drei Personalien erhoffte sich Funkel Hinweise. Zunächst einmal, ob Bönig nach fünfmonatiger Verletzungspause schon fit für einen Einsatz ist. Funkel: „Er hat zwar den Fehler gemacht, aber er hatte auch viele gute Szenen.“ Zu Slawo Freiers Außenverteidigerdebüt wollte der Trainer kein abschließendes Urteil abgeben:
VfL Bochum: Luthe – Freier (66. Kopplin), Maltritz, Yahia (46. Fabian), Bönig (60. Ostrzolek) – Johansson (60. Toski), Vogt, Dabrowski (46. Rzatkowski) – Aydin (46. Federico), Saglik (46. Prokoph), Dedic (46. Azaouagh) Zuschauer: 200 Tore: 0:1 Aleksic (26.), 1:1 Saglik (Elfmeter, 45.), 1:2 Klaus (76.)
„Er wird in den nächsten beiden Testspielen noch einmal diese Position einnehmen. Dann weiß ich mehr.“ Wohl auch über Mirkan Aydin, der die guten Trainingsleistungen zwar bestätigen konnte, aber nur eine spektakuläre Szene hatte, als er eine Volleyabnahme (40.) knapp über das Tor setzte.
Während Funkel also die Niederlage nicht als Beinbruch sah, scheint beim Gegner Greuther Fürth das Selbstbewusstsein in unermessliche Höhen zu klettern. Wie anders ist es zu erklären, dass der sportpsychologische Coach Martin Meichelbeck, als Spieler acht Jahre im Dienste des VfL Bochum, nach dem Sieg erklärte: „Unsere Mannschaft hat ein unheimliches Potenzial, das sehe ich beim VfL nicht.“ Doch dann fügte er wohl ein bisschen selbsterschrocken über seine markigen Worte hinzu: „Aber das ist natürlich reine Spekulation.“
Im zweiten Abschnitt feierte übrigens Mimoun Azaouagh sein Rasen-Comeback bei den Profis, vergab aber in der 53. Minute die große Chance zum Führungstreffer. Abschließend Sportvorstand Thomas Ernst: „Es war ein guter Test mit zwei ärgerlichen Gegentoren, aber vielleicht war es auch ein Dämpfer zur rechten Zeit, dass es nicht in der Rückrunde automatisch so weiter geht wie im Dezember. Insgesamt wäre ein Unentschieden gerecht gewesen, aber wir haben halt einen Fehler gemacht.“