Dabei denkt der Bayer seit Tagen schon an seinen ersten Auftritt nach fünfmonatiger Verletzungspause. Am 18. August war er nach einem Allerwelts-Trainingsunfall so unglücklich auf den Ellenbogen gestürzt, dass dieser Unfall nicht nur schmerzhaft war, sondern auch eine Operation nach sich zog und diese gleichzeitig die komplette Hinrunde zunichte machte. Bönig war am Boden zerstört, sogar der Gedanke an ein vorzeitiges Karriereende kam auf.
Doch ebenso schnell wie der Bayer den Gedanken verwarf, quälte er sich durch die Reha und meldete sich noch vor Weihnachten im Mannschaftstraining zurück. Konsequent hat er den Dezember genutzt, um Anschluss zu finden. Auch wenn der Trainer mahnt: „Er ist noch nicht bei 100 Prozent“, gesteht Funkel ein: „Der Idealfall wäre, wenn er am 15. Januar ausgerechnet in seiner ehemaligen Wahlheimat in München gegen 1860 in der Startformation steht.“
Bönig hingegen brennt auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz. „Ich fühle mich gut. Ich bin heiß. Ich kann es kaum noch abwarten, endlich wieder dabei zu sein.“ Darauf freuen sich auch die rund zwei Dutzend mitgereisten VfL-Fans, die Bönig schon seit Jahren in ihr Herz geschlossen haben. Das weiß auch der Bayer: „Die vielen E-Mails, die Postkarten und die kleinen Geschenke während meiner Reha haben mich aufgebaut und hatten so auch einen entscheidenden Anteil daran, dass ich schnell zurückgekommen bin.“
Für Matthias Ostrzolek gibt es viel Lob (Foto: firo).
Bönig, der sich im Sommer vor seiner schweren Verletzung in der Vorbereitung einen Stammplatz erkämpft hatte, nimmt einen erneuten Anlauf, dieses Mal aber mit einem ganz dicken Bonus bei Funkel. Der Trainer: „Wir werden nichts überstürzen, denn schließlich hätte ich kein Problem Matthias Ostrzolek zu bringen. Der hat seine Sache bisher mehr als gut gemacht.“
Bönig aber auch. Denn gerade einmal vom zweiten Weihnachtstag an bis zum Silvestertag hatte der Linksfuß mit seiner Familie im heimischen Erding Urlaub gemacht, den Rest der freien Tage hatte er trainiert, denn schon vor Weihnachten hatte er verkündet: „Unfreiwilligen Urlaub hatte ich lange genug. Jetzt will ich wieder meinem Job nachgehen und Fußball spielen.“
Für seinen Vertreter Ostrzolek hat er übrigens ein dickes Lob parat: „Toll, wie er in Duisburg auf der linken Seite geradezu fehlerfrei verteidigt hat.“ Die Rückkehr von Bönig hat einen weiteren positiven Nebeneffekt. Björn Kopplin kann wie schon zuletzt endlich auf seiner Stammposition als rechter Außenverteidiger agieren, wo der gebürtige Köpenicker, der am Freitag seinen 22. Geburtstag feiert, sich wesentlich wohler fühlt.