Am Dienstagmittag hatte RS online spekuliert, dass Friedhelm Funkel ein recht spektakuläres Experiment in den Tagen in der Türkei durchführt und Slawo Freier als Rechtsverteidiger ausprobiert. Nach diesem Test soll entschieden werden, ob der Ex-Nationalspieler bei einem Ausfall von Björn Kopplin die ungewohnte Position ausfüllen kann oder ob der Klub noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden muss. Friedhelm Funkel jedenfalls ist überzeugt, dass sein „Rechtsaußen“ die neue Position ausfüllen kann.
Mit einem Schmunzeln stellte er fest: „Es ist doch kein großer Unterschied, ob er 50 Meter weiter hinten oder 50 Meter weiter vorne spielt.“ Und ein wenig ernsthafter fügt er hinzu: „Slawo ist aggressiv und geht keinem Zweikampf aus dem Weg.“ Und um gleich zu sehen, ob Freier tatsächlich das Rüstzeug für die Abwehrposition hinten rechts besitzt, testet er ihn gleich im Testspiel gegen Greuther Fürth auf der neuen Position. Fast hätte es in der Hinrunde schon eine Premiere gegeben. Funkel erinnert sich: „In irgendeinem Spiel, ich weiß nicht mehr genau in welchem, habe ich Slawo zur Pause gesagt: ‚Wenn jetzt etwas passiert, musst du hinten spielen.‘ Allerdings ist es bisher noch nicht dazu gekommen.“
Funkel: "Ich erwarte von ihm keine Wunderdinge"
Seine Mannschaftskollegen übrigens sind zwar überrascht, aber von Stammtorhüter Andreas Luthe gibt es aufmunternde Unterstützung. „Slawo ist ein so starker Spieler. Er hat die Qualität, in der Zweiten Liga auf jeder Position zu spielen. Lediglich im Tor hätte ich ein wenig Bedenken.“ Immerhin hat Funkel seinem Rechtsfuß einige wertvolle Tipps mit auf dem Weg gegeben. „Slawo muss daran denken, seinen Offensivdrang zu zügeln. Schließlich hat er jetzt keinen mehr hinter sich. Ich erwarte von ihm keine Wunderdinge, aber ich erwarte schon ein Zeichen von ihm, dass er bereit ist, im personellen Notfall diese neue Rolle 100prozentig anzunehmen.“
Anschauungsunterricht in Sachen Zweikampfschulung, wenn er sie überhaupt benötigte, hat sich der Sauerländer am Tag vor Silvester in der Eishalle am Seilersee geholt. Da ging er leidenschaftlich bei jedem Angriff der Iserlohn Roosters mit, die sich erst nach bravourösem Kampf geschlagen geben mussten.
Freier: „Von den Eishockeyspielern aus Iserlohn kann man in Sachen Einsatz und Leidenschaft immer noch was lernen. Bemerkenswert, wie sich dieser kleine Klub gegen die Großen der Liga aus der Affäre zieht.“
Gut aus der Affäre ziehen will sich Slawo Freier auch gegen Greuther Fürth, immerhin ein Mitkonkurrent im Kampf um den Aufstieg. Freier: „Ich bin selbst gespannt, wie ich als Rechtsverteidiger bei meinem Debüt zurechtkommen werde.“