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Interview: Prokoph
„Nicht gleich ein größeres Auto“

VfL: Prokoph über sein Debüt mit 24

Bei Union Berlin und dem FC St. Pauli hatte man Roman Prokoph noch nicht den Sprung in den Profifußball zugetraut, beim VfL Bochum hat er es geschafft.

In der abgelaufenen Saison absolvierte der 24-Jährige 15 Spiele im Oberhaus. Grund genug, den „Spätzünder“ zum Gespräch zu bitten.

Roman Prokoph, hätten Sie es noch für möglich gehalten, zu regelmäßigen Erstliga-Einsätzen zu kommen?

Dass es so schnell gehen würde, hatte ich nicht geglaubt. Aber ich habe meinen Vertrag im letzten Sommer tatsächlich nur deshalb verlängert, weil ich ins Bundesliga-Team aufrücken wollte.

Waren Sie zwischenzeitlich der Einzige, der Ihnen noch den Sprung in die Bundesliga zugetraut hat?

Meine Eltern und meine Familie haben immer an mich geglaubt. Aber gegenüber meinen Freunden wurde es dann schon irgendwann schwierig zu argumentieren, dass ich es vielleicht doch noch schaffen könnte. Aber wenn man daran glaubt, ist jedes Ziel zu erreichen – egal, wie weit entfernt es zu sein scheint.

Und egal, wie alt man ist?

Roman Prokoph bleibt bodenständig (Foto: firo).

Mit meinen 24 Jahren bin ich beim Bundesliga-Debüt tatsächlich schon nicht mehr der Jüngste gewesen. Darum hatte ich ja auch schon im vergangenen Sommer überlegt, ob ich das Thema abhaken und ein Angebot aus der 3. Liga annehmen sollte. Aber meine Familie, Nachwuchsleiter Jürgen Heipertz und Nico Michaty, Cheftrainer der Zweiten Mannschaft, haben mich überzeugt, es noch ein Jahr lang zu probieren. Wenn ich es in dieser Saison nicht geschafft hätte, wäre der Zug wohl abgefahren gewesen.

Ist es eine besondere Genugtuung, nachdem man Ihnen beim FC St. Pauli und Union Berlin nicht den Sprung in den Profibereich zugetraut hat?

Im Fußball gibt es verschiedene Wege, nach oben zu kommen. Und die Trainer haben verschiedene Meinungen – zum Glück für mich. Holger Stanislawski und Christian Beeck hatten eben andere Vorstellungen und haben damit Erfolg.

Wie fühlt es sich an, Profi zu sein?

Ich habe immer davon geträumt, aber früher wurde ich dann jedes Mal irgendwann wieder wach. Ich fühle mich immer noch ein bisschen wie im Traum, auch wenn es jetzt die Realität ist. Damit habe ich mein erstes großes Ziel erreicht.

Wie würden Sie Ihre Spielweise charakterisieren?

Meine Stärke ist es, viel für die Mannschaft zu tun und zu laufen. Ich mache die Arbeit, damit andere glänzen können.

Inwiefern hat sich Ihr Leben in den vergangenen Monaten geändert?

Wir haben mehr Einheiten als bei der Reserve, daher lebe ich nun sehr für den Fußball. Ich stehe morgens um 7.15 Uhr auf, fahre zum Training und komme nach der zweiten Einheit und der Pflege gegen 18.30 Uhr wieder nach Hause. Das Leben gefällt mir so, der Fußball ist schließlich mein Lebensinhalt.

Ändern sich mit dem ersten Profivertrag auch Ihre Lebensbedingungen?

Nein. Ich hatte schon vorher eine sehr schöne Wohnung mit tollen Nachbarn. Und ich schaffe mir jetzt auch nicht gleich ein größeres Auto an.

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