Doch sein Büro in der vierten Etage des Stadioncenters hat der neue Trainer noch längst nicht fertig bezogen. „Das wird wohl auch erst zum Vorbereitungsstart Anfang Juli klappen“, prophezeit Funkel. Schließlich gibt es momentan dringlichere Fragen zu klären, allen voran die nach dem neuen Gesicht des Kaders.
„22 bis 25 Spieler sollte man schon haben“, findet Funkel.
Tor: Daniel Fernandes (war ausgeliehen an Iraklis Thessaloniki), Philipp Heerwagen, Andreas Luthe. Abwehr: Matias Concha, Marcel Maltritz, Mergim Mavraj, Marc Pfertzel, Philipp Bönig, Patrick Fabian. Mittelfeld: Marc Rzatkowski (eigene Reserve), Christoph Dabrowski, Slawo Freier, Andreas Johansson, Milos Maric, Kevin Vogt, Roman Prokoph. Angriff: Oguzhan Kefkir (eigene U19), Mirkan Aydin. Zukunft offen: Vahid Hashemian. Transfer-Kandidaten: Christian Fuchs, Anthar Yahia (Genclerbirligi?), Ivo Ilicevic (Kaiserslautern?), Dennis Grote (Karlsruhe?), Mimoun Azaouagh, Stanislav Sestak, Zlatko Dedic. Abgänge: Lewis Holtby (von Schalke an Mainz ausgeliehen), Diego Klimowicz (Karriereende), René Renno, Joel Epalle (beide Ziel unbekannt).
Dieses Ziel ist genau genommen jetzt schon erreicht, denn aktuell besitzen 25 Akteure gültige Verträge für die kommende Spielzeit. Dass sich die momentane Zusammenstellung beim Trainingsauftakt treffen wird, ist allerdings auszuschließen. „Wir wollen neue Gesichter dabei haben“, legt sich Funkel fest. Und dafür muss erst einmal Platz geschafft werden.
Kein leichtes Unterfangen, zumal der Transfermarkt vor der Weltmeisterschaft kaum in Bewegung ist. „Das beunruhigt mich nicht, schließlich gilt das für alle Vereine. Die Planung erfordert Geduld, und die haben wir“, betont Funkel mit stoischer Ruhe. Denn tatsächlich steht Anthar Yahia schon jetzt beim türkischen Erstligisten Genclerbirligi hoch im Kurs und könnte – eine überzeugende Leistung in Südafrika vorausgesetzt – für namhaftere (und finanzstärkere) Vereine interessant werden. Gleiches gilt für Stanislav Sestak und Zlatko Dedic, für die bislang keine Offerten vorliegen.
Ob man sich tatsächlich von den beiden Offensivkräften trennen wird, bleibt abzuwarten. Zum einen wünscht sich der VfL eine angemessene Ablösesumme für die WM-Fahrer, zum anderen stünden für den Angriff in Oguzhan Kefkir und Mirkan Aydin nur noch zwei Nachwuchskräfte parat. So könnte selbst eine Vertragsverlängerung mit Vahid Hashemian wieder ein Thema werden, nachdem die Rückkehr des Stürmers in seine iranische Heimat schon fast als beschlossene Sache galt.
Klarheit besteht hingegen in Sachen Joel Epalle: Der 32-jährige Offensiv-Allrounder erhält keinen neuen Kontrakt, auch, um Platz für Neue zu schaffen. Weitere Abgänge sind gewünscht, aber nicht die Voraussetzung für die Präsentation neuer Spieler. „Es kann durchaus sein, dass der ein oder andere neu verpflichtet wird, bevor Abgänge feststehen“, betont Funkel.
Ein Kandidat könnte U20-Nationalspieler Christian Groß vom Hamburger SV II sein. Doch zu einer möglichen Ausleihe des „Sechsers“ hüllt sich der Fußballlehrer in Schweigen: „Dazu sage ich nichts.“