Die Situation am Samstag Nachmittag im Wörthersee-Stadion von Klagenfurt hatte schon etwas kurioses. Da kickten nacheinander zunächst Neuseeland gegen Serbien und später die Slowakei gegen Kamerun. Dabei stehen sich die beiden Teams im ersten Spiel ihrer Gruppe am 20. Juni im Auftaktspiel der Gruppe F gegenüber. Immerhin: So konnten sich die Spione aus beiden Lagern weite Anreisen ersparen.
Unter den Zuschauern auch VfL-Sportvorstand Thomas Ernst, der auf Trainingslager-Suche auch gleich einmal bei Stanislav Sestak vorbei schaute. Der Bochumer Angreifer, zur Pause eingewechselt, hatte Pech. Sein vermeintlicher Treffer zum 2:0, der Ball sprang von der Unterkante der Latte ins Tor, wurde vom Unparteiischen nicht anerkannt. Sestak: „Nicht nur für mich war der Ball klar hinter der Linie.“ Doch der VfL-Stürmer sollte sich nicht grämen. „Wir waren ein wenig müde, haben zuletzt hart trainiert. Entscheidend wird das erste Match gegen Neuseeland sein.“
Nach dem Spiel sprach der Bochumer Angreifer lange mit Ernst. Der VfL-Vorstand verriet später: „Ich hatte so ein wenig das Gefühl, dass Stani noch ein schlechtes Gewissen hat. Er fühlt sich für den Abstieg mitverantwortlich.“ Ob Sestak in der kommenden Spielzeit noch das VfL-Trikot trägt, war kein Bestandteil des Gesprächs. Ernst: „Ich glaube schon, dass er im nächsten Jahr in der ersten Liga spielen will. Aber zunächst einmal denkt er nur an die WM.“
Und seinen Torinstinkt hat der Slowake offensichtlich nicht verloren. Zu Wochenmitte traf er beim 5:0-Erfolg der Slowakei gegen einen österreichischen Drittligisten bei seinem 45minütigen Einsatz gleich zwei Mal. Sestak: „Ich verhandele nicht mit anderen Klubs. Jetzt geht es nur um die WM. Ich bin optimistisch, dass wir die Vorrunde überstehen.“
Am Dienstag fliegen die Slowaken zurück in ihre Heimat, bestreiten dort am 5. Juni noch ein Testspiel gegen Costa Rica, ehe es dann am 8. Juni nach Südafrika geht. Sestak: „Wichtig ist natürlich, dass erste Spiel gegen Neuseeland. Wir haben ja am Samstag Nachmittag mitbekommen, dass das ein Gegner ist, der für eine Überraschung gut ist. Der Sieg gegen die Serben macht uns natürlich noch vorsichtiger.“