Erst die Niederlage gegen München und dann traf er noch unglücklich ins eigene Tor. Die logische Folge bei einigen völlig oberflächlich denkenden Menschen: Miletic steckt doch in der Sache drin. Da änderte es auch nichts, dass der DFB bereits einen Tag später Entwarnung gab. Das Kind war in den Brunnen gefallen und Miletic musste das zu einem großen Teil ausbaden. Nach dem Sonntags-Interview bei RS online betonte er auf der Vereins-Pressekonferenz nochmals: „Es ist hart, wenn man nichts gemacht hat und als Verdächtiger da steht. Ich wurde auf der Straße und im Internet als Betrüger hingestellt. Meine Tochter kam nach Hause und fragte, ‚Papa, was hast du denn gemacht?‘“
Die Antwort: Nichts, daher wird Miletic froh sein, wenn bald der Alltag wieder vor der Tür steht. Denn der ehemalige Ahlener erklärt: „Ich hatte vor einem Jahr einen Kreuzbandriss und bin einfach froh wieder spielen zu können. RWO hat mir die Chance gegeben und ich versuche nun das Vertrauen zurück zu geben.“ Daher mahnte Miletic im Rahmen der nicht haltbaren Manipulations-Gerüchte auch zu „Vorsicht bei solchen Verdächtigungen.“ Denn „das hat man auch mit Thomas Reichenberger gemacht und auch da ist nichts bei rausgekommen.“
Wobei man bei Miletic keine negativen Auswirkungen befürchten muss, denn „ich habe eine starke Familie, die hinter mir steht und deshalb habe ich auch schon seit Montag mit diesem Thema abgeschlossen. Auch wenn meine Laune nicht die beste war, aber das lag nur daran, dass wir gegen München verloren haben.“ Trotzdem legt sich der ehemalige Gütersloher mit Blick auf die Vorgehensweise des DFB fest: „Ich hätte so eine Partie niemals angepfiffen. Jeder macht sich einen Kopf. Was ist, wenn einer ausrutscht und dadurch etwas passiert? Dann kommen gleich Verdächtigungen bei Leuten auf, die nichts gemacht haben. Jeder versucht nach so einer Ankündigung auf keinen Fall einen Fehler zu machen.“ Doch damit soll das Thema auch abgehakt sein, schließlich geht es am Sonntag für die Kleeblätter nach Düsseldorf. Und zu dem Verein hat Miletic eine ganz besondere Beziehung. „Ich habe in der B- und A-Jugend für die Fortuna gespielt. Dann kam ich in die erste Mannschaft, die damals abgestiegen ist. Unter Jürgen Gelsdorf und Alex Ristic habe ich zwei erfolgreiche Jahre bei der Fortuna gebracht. Uns seitdem sind die Kontakte nie abgerissen, zumal ich auch in Düsseldorf aufgewachsen bin.“
Dementsprechend groß war im Freundeskreis des Defensiv-Kicker auch der Kartenwunsch im Vorfeld der Partie, Miletic hat 30 Tickets für seine Bekannten ergattert. Mit Sicherheit werden auch die Eltern im Stadion sein, die eine Gaststätte in Düsseldorf betreiben. „Aber die sind für den Sohn“, macht der Abwehrmann klar. „Trotzdem liegt mir auch die Fortuna am Herzen, die gehören eigentlich in die erste Bundesliga. Jetzt wollen wir ihnen nach unseren Niederlagen erstmal einen Strich durch die Rechnung machen.“
Wobei das nicht einfach wird, denn in der heimischen Arena ist die Elf von Trainer Norbert Meier noch unbesiegt. Miletic: „Ich freue mich auf die Kulisse – und eine Serie reißt immer. Wir hatten auch eine, trotzdem hat Frankfurt bei uns gewonnen. Ahlen hat in Aachen gewonnen. Es gibt immer Höhen und Tiefen. Wieso sollen wir in Düsseldorf nichts holen? Das sind nur Menschen, die gerade sehr gut drauf sind. Aber wenn wir einen richtigen Kampf bieten, werden wir ja sehen, was am Ende machbar ist.“