Daher wurden die beiden Mannschaften kurz vor dem Spiel über einen möglichen Manipulationsverdacht informiert. Es sollten sehr hohe Summen auf die Begegnung gewettet worden sein. Keine gute Basis für die folgenden 90 Minuten. Zumal bereits keine 24 Stunden nach dem Abpfiff die Entwarnung vom DFB kam. Kein Wettskandal in Oberhausen und sehr viel Aufregung um gar nichts. Trotzdem muss man bei RWO mit den Folgen der Geschichte leben. Auf der extra einberufenen Pressekonferenz bezog vor allem Sportvorstand Thomas Dietz Stellung.
Thomas Dietz, wie groß ist die Erleichterung, dass die Manipulationsvorwürfe im Sande verlaufen sind?
Wir sind sehr froh, dass sich alles zügig aufgeklärt hat. Nach der großen Aufregung können wir nun hoffentlich schnell zur Tagesordnung übergehen.
Wurden Sie denn vom DFB über alle Einzelheiten informiert?
Nein, wir wissen bis heute nicht, in welche Richtung das Spiel manipuliert gewesen sein soll. Obwohl wir das mehrmals hinterfragt haben. Man möchte kein Quellen offenbaren, dafür habe ich sogar ein gewisses Verständnis. Wir hätten trotzdem ein besseres Gefühl, wenn wir wüssten, worum es hier gegangen sein soll.
Was sind nun die Konsequenzen?
Der DFB hat sicher ein großes Problem mit der Thematik. Ich möchte nicht in der Haut der Leute stecken, die sich damit beschäftigen müssen. Wir unterwerfen uns den Regularien, halten die Vorgehensweise aber für unglücklich. Wenn man vorher zu uns in die Kabine kommt und die Dinge anspricht, kann sich jeder vorstellen, wie die 22 Spieler dann antreten. Daher lag eine klare Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit vor. Wird es von Seiten RWOs weitere Schritte geben?
Dem Verein ist sicher ein Schaden entstanden. Wenn Münchner Zeitungen berichten, dass 1860 davon nicht betroffen ist, dann hat das sicher ein Geschmäckle. Denn wir wissen gar nicht, worauf gewettet worden sein soll. Aber wir werden keine rechtlichen Schritte einleiten.
Haben Sie für eine solche Geschichte denn einen Lösungsansatz?
Ich glaube erstmal, dass der DFB diese Entwicklung so nicht vorausgesehen hat. Wir müssen einen Weg finden, wie man in Zukunft mit solchen Dingen umgeht, um nicht eine Situation heraufzubeschwören, die dann im Nirwana endet.
Wie könnte der aussehen?
Sowohl eine Absage der Partie als auch eine Besprechung nach dem Match wären sicher bessere Lösungen gewesen als die, die nun stattfand. Denn auch Profifußballer sind Menschen. Und es gibt in jedem Spiel Szenen, wo man sagen kann, was hat er denn da jetzt gemacht? Mit dem Verdacht der Manipulation wird jede Situation unter speziellen Voraussetzungen gesehen. Ich hoffe, wir kriegen das Problem in den Griff, auch wenn ich weiß, wie schwer das ist.
Wie waren die Reaktionen im RWO-Umfeld?
Wir werden natürlich von den Sponsoren angesprochen. Termine für die nächste Woche wurden auch auf Eis gelegt, aber wir konnten das geradebiegen. In vielen Gesprächen haben wir das hinbekommen. Die schnelle Aufklärung hat da sicher auch geholfen. Aber leider bleibt immer etwas in den Köpfen nach dem Motto: „RWO? Da war doch was...“