Es war ein unfassbar emotionales 3. Liga-Spiel am 22. Februar im Stadion an der Hafenstraße. Rot-Weiss Essen setzte sich am Ende mit 2:0 gegen den FC Ingolstadt durch, der im Kampf um den Aufstieg einen herben Dämpfer hinnehmen musste.
Auf der Gegenseite verschaffte sich RWE erneut ein wenig Luft mit dem Dreier und unterstrich mit einer engagierten Leistung die eigene Form von 4 Siegen und einem Remis in den letzten fünf Partien.
Zwischen den 22 Akteuren, die die 15.327 Zuschauer begutachten durften, ging es im Spiel heiß her. Es gab viele emotionale und rassige Zweikämpfe in den gut 97 gespielten Minuten. Insgesamt gab es sieben Gelbe Karten - drei aufseiten Essens und vier bei Ingolstadt (Koschinat, Voufack, Gjasula - Fröde, Kopacz, Grlic, Keidel).
Sabrina Wittmann, Trainerin der "Schanzer", war nicht zufrieden mit der Herangehensweise des Unparteiischen Justin Hasmann: "Grundsätzlich war der Schiedsrichter heute auf beiden Seiten sehr schnell mit den Karten, die er um sich geschmissen hat. Es war klar, dass es emotional werden würde, doch vom Gespann hätte ich mir mehr Feingefühl gewünscht."
Tatsächlich habe ich gehofft, dass sich wer vom FC Ingolstadt bei mir bedankt, dass ihr bester Torjäger (Sebastian Grönning, Anm. d. Red.) nicht vom Platz fliegt. Genau das habe ich mit meinem Betreten des Platzes vereitelt.
Uwe Koschinat
Diese Einschätzung von Wittmann sorgte für Verwunderung bei Uwe Koschinat, der bei einer Schlüsselszene mitten im Geschehen war. Kaito Mizuta lag nach einem Zweikampf am Boden und Felix Keidel zog den RWE-Akteur völlig unnötig vom Boden und provozierte so eine Rudelbildung.
Der Essener Trainer kontert in diesem Zusammenhang Wittmann: "Das sehe ich völlig anders. Tatsächlich habe ich gehofft, dass sich wer vom FC Ingolstadt bei mir bedankt, dass ihr bester Torjäger (Sebastian Grönning, Anm. d. Red.) nicht vom Platz fliegt. Genau das habe ich mit meinem Betreten des Platzes vereitelt. Dafür habe ich wahrscheinlich eine Gelbe Karte kassiert. Wenn ich das mal in Relation zu anderen Strafen von Kollegen sehe, dann ist das eben blöd von mir, dass ich ihn nicht lasse. Das ist dann dumm von mir aufs Feld zu gehen und mich dort in eine Situation einzumischen, die sicherlich nicht gut geendet wäre."
Sabrina Wittmann ließ diese Aussage unkommentiert stehen. Der FC Ingolstadt hatte nicht nur inmitten dieser unübersichtlichen Rudelbildung Glück, nicht nur Keidel, als auch Grönning aufgrund einer Rotsperre zu verlieren.
In der 34. Minute trat David Kopacz gegen Lucas Brumme nach einem verlorenen Ball nach und sah nur die Gelbe Karte. Hier hätte es zwingend Rot geben müssen.
Die Essener werden sich wohl denken: Sei es drum. Drei Zähler sind im Sack und der Aufschwung geht eine weitere Woche weiter. So soll es aus Sicht von RWE auch in der nächsten Partie gegen Borussia Dortmund II aussehen. Am 1. März (14 Uhr, RevierSport-Ticker) gastiert Rot-Weiss im Stadion "Rote Erde" und hat die Möglichkeit, auch die U23 von Dortmund tief in den Abstiegskampf hineinzureißen.