Als die Lufthansa-Maschine nach zweistündigem Flug Dienstag kurz vor 17 Uhr auf dem Flughafen Frankfurt aufsetzte, da wirkte Yahia entspannt und locker: „Das WM-Ticket ist zum Greifen nah.“
Zwei Tage zuvor hatte die algerische Nationalmannschaft mit einem starkem Yahia in der Innenverteidigung einen Meilenstein in Richtung WM-Qualifikation geschafft und in Algier vor 60.000 Zuschauern das Heimspiel gegen Ruanda mit 3:1 (2:1) gewonnen. Yahia: „Das war der Wahnsinn. Jetzt haben wir es selbst in der Hand.“
Zum Showdown kommt es nun am Samstag, 14. November im „Cairo International Stadium“ wenn Ägypten Algerien erwartet. Dabei können sich die Gäste aus Algerien (13 Punkte) sogar eine Niederlage in Ägypten (10 Punkte) mit einem Tor Unterschied erlauben.
Zum Showdown kommt es am 14. November, wenn Yahia (r.) mit Algerien auf Ägypten trifft (Foto: firo).
Doch soweit wollen es die Algerier nicht kommen lassen. Yahia selbstbewusst: „Wir haben in den drei Qualifikationsrunden so viel investiert, jetzt wollen wir dort mindestens ein Remis.“ Ohne Wenn und Aber, das Spiel hat Nerven gekostet, gerade auch für Yahia. Beim Stande von 0:1 (21. Minute) wurde ein Treffer des Bochumer Innenverteidigers nicht anerkannt. Yahia: „Fernsehaufnahmen beweisen, dass der Ball nicht einen halben sondern ein ganzen Meter hinter der Linie war. Solche Schiedsrichterleistungen gibt es nur in Afrika.“
Auch in der zweiten Halbzeit war ihm ein Treffer nicht vergönnt. Beim Stand von 2:1 landete sein Kopfball an der Querlatte. Yahia: „Als Karim Ziani [VfL Wolfburg] in der Nachspielzeit per Elfmeter zum 3:1 traf, gab es kein Halten mehr.“
Doch die große Feier der Mannschaft blieb aus. „Mit unseren Familien und Angehörigen haben wir danach zusammen gesessen und gegessen. Am Montag habe ich dann erst mal sehr lange geschlafen.“ Am Montagnachmittag stand noch ein großer Sponsorentermin an. Es wurden in einem Studio Fernsehspots gedreht. „Frank Heinemann hat mir noch einen weiteren freien Tag gegeben. Jetzt bin ich fit und ausgeruht für das Derby am Sonntag.“
Yahias (links) Einsatz gegen Dortmund ist noch gefährdet (Foto: firo).
Doch einen Tag später am Mittwoch war der Gesundheitszustand des Abwehrspielers schon wieder Makulatur, denn in der Nacht hatte sich Yahia eine Grippe eingehandelt, die die Teilnahme am Vormittagstraining unmöglich machte. Kopfschmerzen, Heiserkeit und ein Schwächegefühl stellten sich ein und gefährden seinen Einsatz am Sonntag. Bei der Ursachenforschung wurde der Algerier schnell fündig: „Dienstagabend beim Abflug herrschten in Algier 30 Grad, als ich in Frankfurt ankam waren es gerade noch vier, da muss es mich erwischt haben.“ Dennoch hofft der Routinier auf einen Derbyeinsatz.
Und auch dieses Spiel beschäftigt die algerische Presse. Yahia verrät: „Dort war zu lesen, das Zidan möglicherweise wieder ins ägyptische Nationalteam zurückkehrt, da machen einige Redakteure aus dem BVB-VfL-Spiel ein Spiel Ägypten gegen Algerien.“
Die ohnehin schon hochkochenden Emotionen in der WM-Qualifikation mag Yahia allerdings nicht mit zusätzlichem Zündstoff anreichern. Der Abwehrspieler: „Mögen andere noch Öl ins Feuer gießen, daran werde ich mich nicht beteiligen.“ Und so bereitet sich Yahia in aller Ruhe auf das Derby in Dortmund vor und hofft, „dass wir uns dort besser präsentieren als zuletzt auf Schalke. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bestehen können und ich dazu beitragen kann.“