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Borussia Dortmund im Test
Stärke in der Defensive, Barrios mit Bonus

BVB: Die Analyse vor dem Pokalspiel

Ohne Niederlage durch die Testspiele, auch die Positionen scheinen verteilt. Aber Kringe muss sich hinten anstellen. Bleibt die Frage: Gelingt ein neuer Rekord?

Das erste Pflichtspiel der neuen Saison bestreitet Borussia Dortmund bereits am Samstag im DFB-Pokal gegen die SpVgg. Weiden. RevierSport hat die Vorbereitungsphase analysiert.

Testspiele

Am Dienstag beendete Borussia Dortmund die Vorbereitung mit dem letzten Testspiel vor dem Start in den DFB-Pokal am kommenden Samstag bei der SpVgg Weiden. Gegen den Zweitligisten TuS Koblenz gelang den Borussen zwar nur ein 1:1-Unentschieden, dennoch dürfte BVB-Coach Jürgen Klopp insgesamt zufrieden auf die letzten Wochen zurückblicken. Ohne Niederlage arbeiteten sich die Schwarz-Gelben durch die Testspiele, einzig die Verletzungen von Dede und Sebastian Kehl trübten das Bild.

HSK-Auswahl - BVB 0:11 Eintracht Rheine - BVB 1:5 Offenburger FV - BVB 1:8 FV Donaueschingen - BVB 0:10 1. FC Nürnberg - BVB 0:1 SC Pfullendorf - BVB 0:0 SC Paderborn - BVB 0:2 BVB - FC Valencia 1:1 BVB - Udinese Calcio 2:1 TuS Koblenz - BVB 1:1

Bilanz: 10 Spiele, 7 Siege, 3 Unentschieden, 41:5 Tore. Torschützen: Frei (6), Kullmann (5), Großkreutz (5), Blaszczykowski (4), Rangelov (4), Feulner (3), Valdez (2), Sadrijaj (2), Hajnal (2), Zidan (2), Subotic, Hünemeier, Hummels, Tinga, Santana, Barrios.


Abwehr

Schon in der vergangenen Saison gehörte die Defensive zu den Prunkstücken der Dortmunder. Daran dürfte sich auch in dieser Spielzeit nichts ändern, obwohl - oder gerade weil - sich in diesem Mannschaftsteil personell am wenigsten getan hat. Im Tor steht natürlich weiterhin Roman Weidenfeller (28), Marc Ziegler (33) und Marcel Höttecke (22) stehen im Notfall bereit. Auch auf den Außenpositionen sind die Rollen klar verteilt: Patrick Owomoyela (29) ist auf rechts, Dede (31) auf links gesetzt. U21-Europameister Marcel Schmelzer (21) ist nach dem Abgang von Young-Pyo Lee (32) der einzige Konkurrent der beiden etablierten Kräfte. Im Bedarfsfall rückt Youngster Julian Koch (18) aus der BVB-Zweitvertretung in den Profi-Kader. In der Innenverteidigung besitzen Neven Subotic (20) und Felipe Santana (23) die besten Karten. Dahinter lauert Mats Hummels (20), der zu Beginn als Kehl-Ersatz auf der „Sechs“ auflaufen dürfte. Uwe Hünemeier (23) ist Kandidat Nummer vier.

Mittelfeld

Nach den Eindrücken aus den Tests sind auch im Mittelfeld die Rollen klar verteilt. Sebastian Kehl (29), Jakub „Kuba“ Blaszczykowski (23), Nuri Sahin (20) und Tamas Hajnal (28) sind im Mittelfeld gesetzt. Solange Kehl verletzt fehlt, stehen Mats Hummels (20) und Tinga (31) als erste Alternativen bereit. Die Neuzugänge Markus Feulner (27), Sven Bender (20) und Kevin Großkreutz (21) übernehmen vorerst einen Platz auf der Bank, auch wenn vor allem Großkreutz ordentlich Eigenwerbung in den letzten Wochen betreiben konnte. Die undankbarste Rolle hat momentan Florian Kringe (26) inne. Der Ur-Borusse konnte sich in den Testspielen nicht aufdrängen und muss sich hinten anstellen.

Angriff

Nach dem Abgang von Alex Frei (30) und der Ankunft von Lucas Barrios (24) werden die Karten im BVB-Angriff nur bedingt neu gemischt. Auch wenn Mohamed Zidan (27) und Neuzugang Dimitar Rangelov (26) in der Vorbereitung durchaus gute Ansätze zeigen konnten, dürfte sich Klopp für den „Südamerika“-Sturm entscheiden. Barrios, der als teuerster BVB-Einkauf dieser Transferperiode naturgemäß einen Bonus besitzt und einen ganz anderen Stürmer-Typ als seine Konkurrenten verkörpert, ist gesetzt, sobald er sich an seine neue Umgebung gewöhnt hat. Und Nelson Valdez (25) hat sich durch seine starke Vorsaison und seine Qualitäten als „Läufer“ und „Kämpfer“ ebenfalls einen Vorteil sichern können. Der Paraguayaner ist durch seine Spielweise nahezu unverzichtbar geworden.


Stärken

Der größte Vorteil der Dortmunder dürfte - neben der Stärke in der Defensive - die Eingespieltheit sein. Das Team, das in der Schlussphase der letzten Saison von einem Sieg zum nächsten eilte, ist nahezu unverändert. Einzig Lucas Barrios muss als Frei-Ersatz in die Erfolgself integriert werden. Als weiterer Pluspunkte könnte sich die härter gewordene Konkurrenzsituation im Kader erweisen. Dazu muss allerdings gerade von Spielern wie Kringe und Feulner deutlich mehr kommen als bisher.

Schwächen

Während die Konkurrenz aus Hamburg und Hoffenheim groß aufrüstete, musste der BVB - trotz der Millionentransfers von Hummels und Barrios - kleinere Brötchen backen. Keiner der Neuzugänge dürfte auf Anhieb eine Verstärkung darstellen - auch Barrios wird sich erst einmal an die neuen Anforderungen gewöhnen müssen. Durch die Verletzungen von Dede und Kehl drohen zudem zwei wichtige Stammspieler zum Saisonstart auszufallen.

Neuzugänge

Mit Lucas Barrios traf der teuerste Neuzugang erst als letztes in Dortmund ein. Der Stürmer, der sich 2008 den Titel des Welttorjägers sicherte, soll die Lücke stopfen, die Alex Frei hinterlassen hat. Bei seinem Debüt in Koblenz ließ der 24-Jährige bereits aufhorchen - er könnte mittelfristig tatsächlich der von den BVB-Fans sehnlichst erwartete neue Stürmerstar werden. Die weiteren Neuzugänge Dimitar Rangelov, Markus Feulner, Sven Bender und Kevin Großkreutz dürften es dagegen deutlich schwerer haben, ihren Platz in der ersten Elf zu finden. Sie sollen zunächst Druck auf die etablierten Kräfte ausüben und durch den Konkurrenzkampf die Qualität erhöhen.

Prognose

Angesichts der großen Transfers der Konkurrenten aus Hamburg, Hoffenheim, Stuttgart und Co dürfte es für die Schwarz-Gelben schwer werden, erneut einen Angriff auf die internationalen Plätze zu starten. Doch schon in der Rückrunde, als der BVB im Schlussspurt Zähler um Zähler gutmachte und erst auf den letzten Metern am großen Ziel scheiterte, sorgte das Team von Jürgen Klopp für zahlreiche Überraschungen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich dieses Kunststück in der neuen Saison wiederholt. Auch wenn die Aufgabe im Vergleich zum Vorjahr schwieriger - und nicht leichter - wird.

Wunschelf

Weidenfeller – Owomoyela, Subotic, Santana, Dede – Kehl – Blaszczykowski, Sahin – Hajnal – Valdez, Barrios

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