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VfL: Koller lässt Dampf ab
"Wenn nicht alle mitziehen, funktioniert das nicht"

Ungewohnt emotional: Marcel Koller (RS-Foto: firo).
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"Wann fliegt Koller?" titelte die Boulevardpresse noch am Freitag morgen.

Für den Protagonisten selbst nichts neues: "Ich bin jetzt drei Jahre beim VfL. In jeder Saison passiert das. Davon lasse ich mich nicht beeinflussen."

Der Schweizer, den man als sachlichen Analytiker kennengelernt hat, nutzte die Pressekonferenz am Freitag, um mal ordentlich Dampf abzulassen. Seine Aussage vom "besten Kader, mit dem ich hier je arbeiten durfte" entwickelt sich dabei mehr und mehr zum Bumerang und lässt nach sechs Partien ohne Sieg vielleicht ein wenig Substanz vermissen.

Aber der Fußballlehrer unterstreicht seine These, die er zu Saisonbeginn in die Notizblöcke der Journalisten diktierte: "Es ist auch so. Ich bin einfach nur ehrlich. Wir haben Spieler dazu bekommen, die spielerische Qualität haben."

Der Schweizer legt nach: "Wir haben seit der Vorbereitung mit Verletzungen zu kämpfen. Nicht mit großen und langwierigen Verletzungen, sondern ständig mit diesen kleinen Scheiß-Verletzungen, wodurch Spieler vier bis sechs Wochen ausfallen. Den Spielern fehlt der Trainings- und Spielrhythmus."

Koller bereut seine Aussage also keineswegs, lediglich die Interpretation durch die Medien: "Wenn Ihr dann daraus macht: der VfL muss unter die ersten Zehn kommen, in den UEFA-Cup oder die Champions League, dann ist das Eure Sache."

Der Chefcoach der Bochumer ist wahrlich nicht zu beneiden. Die Personaldecke ist dünn, das Publikum nicht selten allzu kritisch. Dazu fehlt dem Linienchef und seinem Team das nötige Glück. Couragierte Leistungen werden nicht belohnt, verdiente Zähler durch schwache Phasen und Unkonzentriertheiten verschenkt. "Es kann nicht sein, dass eine Mannschaft nach 45 Minuten keine Luft mehr hat. Da kommen mentale Komponenten hinzu. Ich kann den Spielern nur sagen, komm, attackiere nach vorne. Wenn da nicht alle mitziehen, dann funktioniert das nicht."

Der VfL muss sich dringend steigern. Am Sonntag geht die Reise über die B1, dann gastieren die Koller-Schützlinge beim BVB. Bei Derbys, so sagt man, sei ja alles möglich. Vielleicht sogar mal wieder ein Erfolgserlebnis für die Truppe von der Castroper Straße.

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