Mit dem heutigen Gegner Hertha BSC, dem 1. FC Köln, bei dem das Team von Jürgen Klopp am kommenden Mittwoch zu Gast ist, und dem VfL Bochum warten drei Gegner auf die Schwarz-Gelben, die – betrachtet man die bisher erbrachten Leistungen – durchaus schlagbar erscheinen.
„Wir befinden uns in einer Phase der Saison, in man sich in bestimmten Regionen festsetzen kann. Ich rede nicht von der Spitzengruppe oder der Abstiegszone, aber es geht darum, Abstände zu schaffen oder zu verkürzen“, verdeutlich der frühere Mainzer die große Bedeutung der kommenden Partien, betont aber zugleich: „Ich hänge ganz sicher nicht die Tabelle in die Kabine und rechne vor, wo wir stehen könnten, wenn beispielsweise das Tor gegen Hannover gezählt hätte. So etwas hilft nicht weiter.“
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Spürt "Mentalität, die nach mehr schreit": BVB-Coach Jürgen Klopp
Stattdessen setzt der 41-Jährige lieber auf die Politik der kleinen Schritte. Erkennbare Leistungssteigerungen oder positive Entwicklungen sind momentan die ungleich wichtigeren Faktoren in der Bewertung von Klopp als der tatsächliche Tabellenstand: „Stünden wir jetzt auf Rang drei, hätten wir deshalb keinen Deut besser gespielt.“
Der Linienchef lässt sich nicht in Versuchung führen, „was wäre, wenn“-Szenarien zu entwerfen. Stattdessen gibt er zu bedenken: „Es geht derzeit nicht um die neun Punkte, die wir in der kommenden Woche sammeln könnten, sondern immer nur um die nächsten drei.“ Konkret bedeutet das: Nur Berlin ist wichtig, und nichts anderes.
Dabei hilft es, dass keiner der Spieler mit den Gedanken bereits in anderen Tabellen-Sphären vorgestoßen zu sein scheint. Fiel die Borussia in der Vorsaison nach Spielen gegen stärkere Gegner anschließend häufig in ein Loch aus Zufriedenheit und Bequemlichkeit, gibt es unter Klopp keine Anzeichen für eine solche negative Entwicklung. Für den Ex-Mainzer steht fest: „Bei uns ist niemand zufrieden mit dem, was wir bisher erreicht haben. Im Gegenteil: Wir entwickeln eine Mentalität, die nach mehr schreit.“
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Klopp schwört sein Team auf den Konkurrenzkampf ein.
Dazu gehört auch, dass sich jeder von Klopps Kickern in jedem Training für einen Platz in der ersten Elf empfiehlt und sich anbietet. „Das ist ihr Auftrag“, nimmt der Linienchef sein Team in dieser Hinsicht in die Pflicht, unterstreicht jedoch zugleich: „Das allein berechtigt noch nicht dazu, wirklich in der Startelf zu stehen. Auch wenn das manchmal hart ist.“