Der VfL Bochum hat offiziell Einspruch gegen die Wertung des Bundesligaspiels beim 1. FC Union Berlin (1:1) eingelegt. Die Partie am Samstag war für mehr als 25 Minuten unterbrochen gewesen, nachdem Bochums Torhüter Patrick Drewes von einem aus dem Union-Block geworfenen Feuerzeug getroffen worden war und benommen vom Feld musste.
Das Spiel war nicht abgebrochen worden. Da Bochum zum Zeitpunkt der Spielfortsetzung sein Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, ging Stürmer Philipp Hofmann kurzzeitig ins Tor.
"Selber habe ich noch nie so eine Erfahrung gemacht, das war natürlich kurios", war der Neu-Torwart selbst überrascht nach seiner unverhofften Premiere.
Doch wie kam es überhaupt dazu? "Wir haben uns warmgemacht und abgewartet, wir konnten nicht mehr wechseln. Da habe ich mich bereit erklärt, ins Tor zu gehen. Wir sind unter Protest wieder rausgegangen und haben weitergespielt", beschrieb Hofmann.
Schiedsrichter Martin Petersen war es letztendlich, der die Partie wieder anpfiff: "Also erst einmal lag der Torwart auf dem Boden. Er hat möglicherweise einen Gegenstand an den Kopf bekommen und dann war erst einmal die Frage, was passiert ist. Ich habe dann erst einmal die Ärzte auf das Feld geholt. Nach kurzer Zeit habe ich dann entschieden, die Mannschaften in die Kabine zu schicken und wir haben uns besprochen", sagte er.
Und weiter: "Dann habe ich alle Beteiligten mit den Managern und der Polizei an einen Tisch geholt, ob eine ordnungsbedingte Durchführung und die Sicherheit der Spieler möglich sind. Das haben wir dann besprochen und von allen Seiten kam dann die Bestätigung, dass die Sicherheit gewährleistet ist, und deshalb haben wir das Spiel auch fortgesetzt."
Wie der Deutsche Fußball-Bund am Montag mitteilte, will das Sportgericht nach Auswertung aller Stellungnahmen der Beteiligten über das weitere Vorgehen entscheiden. Der Kontrollausschuss des DFB leitete unabhängig vom Ausgang des Einspruchs ein Ermittlungsverfahren gegen die Berliner ein.