Aufsteiger Werder Bremen bleibt dank Toptorjäger Niclas Füllkrug auf Erfolgskurs und hat sich vorübergehend auf einen Champions-League-Platz vorgeschoben. Die Hanseaten gewannen zum Auftakt des 9. Spieltags der Fußball-Bundesliga am Freitag etwas glücklich mit 2:1 (1:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim und bleiben auswärts weiter ungeschlagen. Den Siegtreffer erzielte Füllkrug kurz vor Ende mit seinem achten Saisontor per verwandelten Foulelfmeter (87.).
Bundestrainer Hansi Flick, der sich unter den 25 410 Zuschauern befand, wurde bei der 1:0-Führung für Werder Augenzeuge der aktuell starken Form des Duos Füllkrug und Marvin Ducksch. Nach einem feinen Doppelpass der beiden deutschen Stürmer erzielte Ducksch seinen zweiten Saisontreffer (18. Minute). Doch Munas Dabbur (32.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich für die TSG.
Die Bremer waren mit derselben Startelf aufgelaufen, die am vergangenen Wochenende beim 5:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach ein spektakuläres Offensiv-Feuerwerk gezündet hatte. Vor Füllkrug und Ducksch hatte auch Hoffenheims Trainer André Breitenreiter vor dem Anpfiff bei DAZN gewarnt: „Wir müssen sie permanent beschäftigen und dürfen ihnen keinen Raum geben. Wir haben uns einen guten Plan überlegt.“
Härte gehörte offenbar auch zu diesem Plan. Es war noch nicht mal eine Minute gespielt, als Füllkrug von Stanley Nsoki in die Mangel genommen wurde. Auffälligster Akteur in der Anfangsphase war aber der weit vorgerückte Außenverteidiger Robert Skov, der früh zwei Großchancen für Hoffenheim vergab (2. und 3.). Die Hereinnahme von Skov für Pavel Kaderabek zahlte sich aus, der Däne war ein ständiger Unruheherd.
Doch dann wurden die Gastgeber kalt erwischt: Bei einem Konter zeigten Vorlagengeber Füllkrug und Torschütze Ducksch, wie clever sie sich bewegen und dass sie ein feines Gespür für die Laufwege des jeweils anderen haben. Die TSG war vom Rückstand aber nicht geschockt - im Gegenteil. Sie spielte weiter mutig nach vorne und wurde durch den Ausgleich von Dabbur belohnt. Nur zwei Minuten später verhinderte der Pfosten beim Schuss des auffälligen Christoph Baumgartner die Hoffenheimer Führung. Auch Bremen blieb gefährlich, unter anderem verzog Füllkrug aus etwa 18 Metern nur knapp (37.).
Nach dem Seitenwechsel ging der Schwung etwas verloren. Das Spiel war nun geprägt durch intensive Zweikämpfe zwischen den Strafräumen, am ehesten setzten sich noch die Hoffenheimer durch. Doch Baumgartner (55.), Dabbur (62.) und Skov (65.) konnten den Ball nicht im Tor unterbringen. Später machte es Füllkrug vom Punkt besser. Der Elfmeter war von Schiedsrichter Benjamin Cortus erst nach Videobeweis gegeben worden. Nsoki hatte Mitchell Weiser im Strafraum gefoult.