In Deutschland schienen seine Qualitäten nicht gefragt zu sein. Nach einer langen Verletzungspause hatte der 1. FC Kaiserslautern seinem Stürmer Kacper Przybylko für die Saison 2018/2019 keinen neuen Vertrag mehr angeboten. Dabei hatte der 26-Jährige 49 Pflichtspiele für die "Roten Teufel" absolviert und immerhin auch neun Treffer erzielt. Lange Zeit war er Stammspieler beim FCK. Doch er musste sich letztendlich einen neuen Klub suchen.
Nach einem zehntägigen Probetraining beim AFC Sunderland, wollten ihn die Engländer noch weitere Trainingstage beobachten. Das missfiel Przybylko, wie er im Interview mit dem polnischen Sportblatt "Przeglad Sportowy" erzählt.
"In Kaiserslautern haben sie mir ganze Zeit gesagt, dass sie auf mich warten würden, bis ich wieder fit bin. Am Ende ist mein Vertrag jedoch ausgelaufen. Ich kann aber auch mal jetzt aufklären, dass ich nie im Probetraining beim FC Erzgebirge Aue war. In Sunderland war ich zehn Tage, sie wollten mich weiter testen. Da habe ich aber keine Lust mehr gehabt. Ich wollte spielen. Da kam das Angebot von Philadelphia Union genau richtig."
Vela, Ibrahimovic und Martinez besser als Przybylko
Der ehemalige polnische U21-Nationalspieler spielt seine erste Saison in der MLS und ist äußerst erfolgreich. In 22 Partien schoss er 13 Tore und ist sechstbester Torjäger der Liga. Carlos Vela (27 Tore, Los Angeles FC), Zlatan Ibrahimovic (23, Los Angeles Galaxy), Josef Martinez (22, Atalanta United), Diego Rossi (15, Los Angeles FC) und Heber (14, New York City FC) liegen nur vor dem in Bielefeld geborenen Przybylko. "Ich bin in einem Alter, in dem ich nicht mehr jung und blöd bin. Ich bin erfahren. Ich habe oft gehört, dass ich in der Bundesliga spielen könnte, aber... Immer ein "aber". Doch ich habe in Vereinen gespielt, in denen es um den Klassenerhalt ging. Wir haben zu wenig Torchancen kreiert, um viele Treffer erzielen zu können. In Philadelphia habe ich eine Mannschaft gefunden, die eher nach meinen Vorstellungen spielt. Jetzt glaube ich wieder an mich und meine Stärken", erklärt Przybylko.
Das Warten auf eine Anfrage aus Europa
Überhaupt fühlt er sich in den USA pudelwohl. "Sportlich geht es mir hier wunderbar. Privat habe ich jetzt eine wundervolle Frau kennengelernt. Man kann sagen, dass ich aktuell den "American Dream" lebe" sagt Przybylko.
Trotzdem: Bei einem Angebot aus Europa, allen voran aus der Bundesliga würde der Torjäger von Philadelphia wohl schwach werden. Przybylko: "Ich würde mich über eine Anfrage freuen. Aber dafür muss ich die Form auch in der nächsten MLS-Saison bestätigen. Vielleicht wird in Europa auch in der Winterpause ein Stürmer gesucht. Hier ist die Saison dann zu Ende. Europa ist ein anderes Level, ein anderer Fußball. Aber ich werde auch nie sagen, dass hier alles schwach ist. Ibrahimovic sagt das zwar, aber er macht auch viele Witze. Er weiß auch, dass es nicht so einfach ist in der MLS Tore zu schießen."