Für die einen ist es eine Pflichtaufgabe, für die anderen ein Bonusspiel. Zum 127. Mal treffen der 1. FC Köln und der FC Schalke 04 in einem der großen NRW-Traditionsduelle aufeinander (13.30 Uhr/Sky), diesmal in der 2. Bundesliga. Die Kölner müssen gewinnen, um die Tabellenführung zurückzuerobern. Und die Schalker?
Für sie geht es in dieser Saison um nichts mehr. Wenn sie das Spiel im Rhein-Energie-Stadion verlieren sollten, rutschen sie zwar vom 13. auf den 14. Platz ab, in akuter Abstiegsgefahr wären sie aber nicht, weil die Aufsteiger Preußen Münster, SSV Ulm 1846 und Jahn Regensburg am Freitag und Samstag ihre Spiele verloren.
Schalkes Trainer Kees van Wonderen stellte Schalkes Fans schon einmal auf eine Niederlage ein: „Wir haben gezeigt, dass wir gegen starke Gegner gut aussehen können. Aber das klappt nicht immer.“ Zweimal besiegten die Schalker auswärts einen Tabellenführer im Dezember, gewannen verdient in Paderborn (4:2) und Elversberg (4:1). Doch kann das bei der besten Mannschaft der Liga gelingen? „Wir treffen auf eine gute Mannschaft, die nicht umsonst Spitzenreiter ist. Sie sind organisiert, gut im Umschalten, physisch stark. Wir bereiten uns darauf vor und fahren selbstbewusst dorthin“, sagte van Wonderen.
Schalke muss in Köln auf drei Stammspieler verzichten. Paul Seguin ist gelbgesperrt, Taylan Bulut fehlt wegen einer Erkrankung. Etwas schlimmer hat es Top-Torjäger Moussa Sylla erwischt, der sich im Training am Freitag einen Muskelfaserriss zuzog und mehrere Wochen ausfällt. In die Startelf rücken Tomas Kalas (Innnenverteidigung), Janik Bachmann (zentrales Mittelfeld) und Pape Meissa Ba (Sturm). Ron Schallenberg spielt auf seiner regulären Position auf der Sechs.
Die Kölner sind nicht nur Aufstiegsfavorit, sie sind auch sehr gut in Form, holten 25 von 30 möglichen Punkten, gewannen acht von zehn möglichen Spielen. Selbst den amtierenden Double-Sieger Bayer Leverkusen hatten die Kölner im DFB-Pokal am Rande einer Niederlage, verloren nach Verlängerung mit 2:3, kassierten den Ausgleich erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit.
FC-Trainer Gerhard Struber muss die Fans und Profis irgendwo zwischen Aufstiegseuphorie und Pokaltrotz wieder einfangen: „Wir haben wieder einen großen Klub im Haus. Es geht Schlag auf Schlag mit großen Aufgaben. Jetzt liegt die nächste vor uns und dahin geht der Blick. Wir nehmen viele gute Dinge aus dem Pokalfight mit und gleichzeitig heißt es jetzt die Sensoren wieder hochzufahren und uns auf das nächste Highlight zu freuen.“
So spielen der 1. FC Köln und Schalke 04
Köln: Schwäbe - Martel, Schmied, Heintz - Gazibegovic, Olesen, Pacarada - Ljubicic, Huseinbasic - Downs, Maina. Trainer: Struber
Schalke: Heekeren - Aydin, Kalas, Kaminski, Murkin - Schallenberg, Grüger - Bachmann, Karaman, Mohr - Ba. Trainer: van Wonderen
Schiedsrichter: Welz