Fußball-Profi Caiuby vom FC Augsburg ist zu einem Strafprozess wegen Körperverletzung trotz Vorladung nicht erschienen. Der 31-Jährige soll im Mai 2018 frühmorgens nach einem Discothekenbesuch einem Mann einen Kopfstoß versetzt haben. Das Opfer wurde erheblich verletzt.
Da das Verfahren trotz etlicher Zeugenvernehmungen am Dienstag nicht abgeschlossen werden konnte, soll es noch im September zu einem weiteren Verhandlungstag am Augsburger Amtsgericht kommen. Dann soll auch FCA-Manager Stefan Reuter als Zeuge vernommen werden. Er hatte nach dem Vorfall eine Aussprache zwischen Caiuby und dem verletzten Mann organisiert. Wann der Prozess genau fortgesetzt wird, steht noch nicht fest.
Caiubys Verteidiger Fabian Krötz wies zu Beginn des Verfahrens im Namen seines Mandanten den Vorwurf der Körperverletzung zurück. „Es wird ganz klar bestritten“, sagte er. Caiuby sei bei der körperlichen Auseinandersetzung gar nicht dabei gewesen. Er peile einen Freispruch an, sagte der Anwalt.
Das Opfer schilderte hingegen, dass er in jener Nacht von drei Männern in der Augsburger Innenstadt attackiert worden sei. Caiuby habe er aufgrund dessen Haarpracht als Täter erkannt. „Es war der mit der auffälligsten Frisur.“ Während zwei Türsteher ebenfalls über einen Kopfstoß des brasilianischen Fußballers berichteten, sagten damalige Begleiter Caiubys vor Gericht aus, dass sie keinen Angriff bemerkt hätten.
Wegen der Körperverletzung hatte das Gericht ursprünglich einen Strafbefehl gegen den Fußballer erlassen. Caiuby hatte aber dagegen Einspruch eingelegt, weswegen es zum öffentlichen Prozess kam. Für die Verhandlung hatte der Richter zwar das persönliche Erscheinen des 31-Jährigen angeordnet, aber bei Strafbefehlsverfahren können sich die Angeklagten in aller Regel auch in diesem Fall von einem Anwalt vertreten lassen. Das Fernbleiben in der Verhandlung hat deswegen für den Fußballer keine Konsequenzen.
Der Profi hat beim Augsburger Bundesligisten einen Vertrag bis 30. Juni 2020, spielt aber derzeit nicht. Nach jüngsten Angaben Reuters hat er wegen einer Reihe von Undiszipliniertheiten keine Chance auf ein Comeback bei dem Verein. dpa