RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg: Das DFB-Pokal-Viertelfinale dürfte Ende Februar wahrscheinlich rund 30.000 Menschen in die Red-Bull-Arena und noch einmal genauso viele in den Einzelstream bei "Sky" locken. Trotzdem scheint die Deutsche-Fußball-Liga (DFL) der Meinung zu sein, dass die Partie den prominentesten aller Sendeplätze benötigt. Genau wie die anderen drei Viertelfinals auch.
Das Konzept, die vier Spiele an vier verschiedenen Tagen jeweils um 20:45 Uhr auszutragen und das über eine Woche zu strecken, hat schon in der vergangenen Saison für Kritik gesorgt. Anstatt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit zwei Partien, beispielsweise um 18 Uhr und um 21 Uhr komprimiertes DFB-Pokal-Flair aufkommen zu lassen, "müssen" alle Spiele ihren prominenten Sendeplatz bekommen.
In der vergangenen Saison hat es die DFL immerhin noch geschafft, die Spiele binnen acht Tagen auszutragen und damit einen Rahmen zu setzen. In dieser Saison beträgt der schlappe drei Wochen.
Grund dafür sind die internationalen Wettbewerbe. In den vergangenen beiden Wochen wurden die Gruppenphasen beendet, in den kommenden zwei Wochen stehen die Play-off-Spiele an. Also wird die zweite Hälfte der Viertelfinals am Dienstag, 25. Februar, und am Mittwoch, 26. Februar, gespielt.
Das nimmt dem DFB-Pokal-Viertelfinale den Flair. "Wer spielt jetzt nochmal? Was war? Gegen wen geht es dann im Halbfinale?" Diese Fragen werden in drei Wochen wieder aufkommen, weil die ersten beiden Viertelfinals schon wieder komplett aus dem Fokus gerückt sein werden.
Das an sich ist schon schade. Nervig ist für die Stadiongänger darüber hinaus aber auch, dass sie nicht für den April planen können. Denn die Halbfinals sind für die ersten beiden Tage des Monats angesetzt. Und weil eben noch nicht klar ist, wer da antreten wird, sind am Donnerstag, 6. Februar, nur drei Bundesliga- und Zweitligaspieltage im März terminiert worden.
Je kurzfristiger die Ansetzungen bekannt werden, desto undankbarer ist es für die Fans aber, diesen auch nachzukommen. Urlaub, Freizeitplanung, Familie: Es hängt schließlich einiges daran. Zumal das Credo der möglichst kurzen Distanzen zu Randterminen auch nicht mehr allzu oft zu gelten scheint.
Zwei Beispiele gefällig? Am 26. Spieltag muss die TSG 1899 Hoffenheim freitagabends zum FC St. Pauli und Holstein Kiel sonntagabends zum 1. FC Heidenheim. Immerhin mit fünf Wochen Planungs-Vorlauf.
Die Apriltermine sind dann Ende Februar/Anfang März zu erwarten. Erneut mit wenig Vorlauf für die Fans. Dabei sind sie es doch, die das Premiumprodukt Bundesliga in den Stadien international zu dem machen, was es ist. Guten Fußball gibt es auch in England. Aber die Stimmung in Deutschland ist einzigartig.