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MSV: Blagoy Georgiev keine Spaßbremse / Traum-Premiere nach „Theater“ in Spanien
„Die Bibel ist immer mit dabei“

MSV: Blagoy Georgiev keine Spaßbremse / Traum-Premiere nach „Theater“ in Spanien

Deutsche Sprache, schwere Sprache! Für diverse Neuzugänge beim MSV heißt es in den nächsten Tagen die Schulbank zu drücken. Neben Maicon, Fernando Santos oder Manesseh Ishiaku muss auch Blagoy Georgiev kräftig Deutsch pauken. Bis dahin hilft Ivica Grlic, der sich mit dem Bulgaren auf Serbo-Kroatisch unterhält, beim Dolmetschen. „In Duisburg bekommen alle Unterricht“, verrät „Grille“, „aber das dürfte für ,Blago’ kein Problem sein. Er lernt sehr schnell.“ Ansonsten kann ja auch noch Ailton aushelfen. Er kennt den Brasilianer schon aus seiner Zeit bei Roter Stern Belgrad.

„Dort habe ich immer für ihn übersetzt. Er konnte kein Kroatisch, nur Spanisch, was ich in der Primera Division gelernt habe“, berichtet der Bulgare, der in Duisburg auf den „Kugelblitz“ angewiesen ist: „Bis dahin kann er ja für mich übersetzten. Aber da ist nur ein kleines Problem: er spricht halt auch nicht so gut Deutsch.“

Bis dahin wird er aber keine Spaßbremse sein. Ganz im Gegenteil: zu jedem Zeitpunkt des Tages hat er Lachen im Gesicht. „Das ist normal. Ich bin eben ein fröhlicher Mensch, immer gut aufgelegt und gut gelaunt. Trotzdem bin ich auch etwas schüchtern“, gibt Georgiev zu Protokoll, „und außerdem macht es auch jede Menge Spaß hier. Die Jungs sind gut drauf und haben mich sehr gut aufgenommen.“

Das Kollektiv passt gut, die Kameradschaft wird groß geschrieben. „Der Zusammenhalt ist top und es herrscht eine fantastische Atmosphäre. Wir verstehen uns sehr gut, weshalb ich mich sehr wohl fühle“, legt der 27-fach Nationalspieler nach. Sehr wohl fühlt sich der Rechtsfuß auch auf der „10er-Position“, für die er auch an die Wedau geholt wurde. „In der Landesauswahl von Bulgarien agierte ich halbrechts, bei Alaves hinter den Spitzen. Zuletzt bei Roter Stern Belgrad habe ich auf der halblinken Position gespielt“, lässt „Blago“ Rudi Bommer jede Menge Auswahlmöglichkeiten. Wichtig ist für ihn aber nur, dass er überhaupt spielt. „Wo, ist mir deshalb auch egal“, gibt er sich bescheiden, „mein Traum war es immer in der Bundesliga zu kicken. Jetzt möchte ich natürlich auch dem MSV helfen die Klasse zu halten.“ Sein Kontrakt läuft über drei Jahre, allerdings nur mit einer Option bei Ligaverbleib.

Deshalb hat er sich natürlich vorher genau über die Beletage des deutschen Fußballs informiert, um vorbereitet zu sein. „Samstag und Sonntag habe ich den Spielbetrieb via TV verfolgt. Meine Landsmänner Krassimir Balakov, Dimitar Berbatov, Martin Petrov und natürlich auch Ilja Gruev, der ja auch schon in Duisburg aufgelaufen und ein guter Freund von mir ist, habe mich in meinem Vorhaben bestärkt“, verrät der Spanien-Legionär, „sie haben mir gesagt, dass ich unbedingt nach Deutschland wechseln soll, wenn ich mich weiterentwickeln möchte.“

Die bisherigen Eindrücken haben ihn bisher nicht enttäuscht. „In Alaves und Belgrad wurde nicht so professionell gearbeitet. Außerdem wurde auch nicht so viel Wert auf Disziplin gelegt. Das ist hier in Duisburg ganz anders“, erklärt der Mittelfeldakteur und fügt an: „Und gerade Disziplin ist wichtig, vor allem wenn man sein Ziel erreichen möchte.“ Das heißt ganz klar Klassenerhalt. Vielleicht hilft ihm dabei auch sein serbisch-orthodoxer Glaube. Auf seinem linken Unterarm prangt in großen Lettern „JESUS“, wie auch auf seinen Händen und Fingern.

„Die Bibel ist immer mit dabei. Vor dem Spiel lese ich darin, dann folgt vor dem Betreten des Rasens die Bekreuzigung“, gibt er einen tiefen Einblick. So wird es auch im Signal Iduna Park in Dortmund sein, wenn er denn zur Anfangself gehört. Angst oder Respekt sind für ihn Fremdworte. Nervös ist er schon einmal gar nicht. „Natürlich freue ich mich auf das Match bei der Borussia. Aber die 80.000 Besucher beeindrucken mich überhaupt nicht. Gegen Barcelona sind wir mit Alaves im Stadion , Camp Nou’ vor 95.000 einmarschiert“, merkt er an, dennoch gibt es da einen Unterschied: „In Barca war es mehr wie in einem Theater, da war aber keine Stimmung. In Dortmund wird dies sicherlich anders sein.“

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