Dank der Treffer von Marco Reus (18. Minute) und Henrich Mchitarjan (82.) setzte sich der Tabellenzweite am Freitagabend beim FSV Mainz 05 mit 2:0 (1:0) durch und verkürzte den Abstand zum souveränen Spitzenreiter FC Bayern München zumindest für eine Nacht auf vier Punkte.
Vor 34.000 Zuschauern in der ausverkauften Coface Arena hätte Reus kurz nach der Pause sogar einen Doppelpack schnüren können. Ein Elfmeter-Geschenk von Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg), der ein sauberes Tackling von Niko Bungert gegen Pierre-Emerick Aubameyang außerhalb des Strafraums geahndet hatte, nahm er jedoch nicht an - der Stürmer (47.) scheiterte an FSV-Keeper Loris Karius.
Damit überstanden die Mainzer auch den vierten Strafstoß in dieser Saison ohne Gegentor. Zuvor hatten Schalkes Klaas-Jan Huntelaar, Bayerns Thomas Müller und der Darmstädter Sandro Wagner schon vom Punkt gegen den FSV vergeben. Am Ende konnte aber Tuchel jubeln, weil sein Team in einer temporeichen und weitgehend ausgeglichenen Partie den entscheidenden Tick cleverer war.
Vor dem Anpfiff hatte der BVB-Coach, unter dem die Mainzer von 2009 bis 2014 ihre sportlich beste Zeit in der Bundesliga erlebt hatten, noch leichte Orientierungsprobleme offenbart. «Es war schon komisch. Ich kannte den Weg in die Kabine durch die Tiefgarage gar nicht. Ich bin ja früher immer vor der Haupttribüne vorgefahren», sagte er dem TV-Sender Sky.
Seinen Schützlingen hatte er die richtige Richtung dagegen vorgegeben. Zwar verzeichneten die Mainzer durch Yoshinori Muto (6.) die erste Chance der Partie, aber auch der BVB spielte von Beginn an mutig nach vorne. Die Dortmunder Angriffsreihe um Reus, Mchitarjan und Aubameyang attackierte die Gastgeber bereits beim Spielaufbau.
Reus, der bei der bitteren 1:5-Pleite bei den Bayern noch auf der Bank gesessen hatte, hätte bereits nach 14 Minuten die Führung erzielen können, scheiterte aber Karius. Vier Minuten später jubelte der zuletzt wenig überzeugende Nationalspieler dann doch - und mit ihm Tuchel, der vor Freude die Faust ballte. Dem dritten Saisontreffer von Reus war ein katastrophaler Fehlpass von Bungert vorausgegangen.
Die Hausherren benötigten einige Minuten, um diesen Rückschlag zu verarbeiten. Erst nach einer halben Stunde legten sie wieder den Vorwärtsgang ein. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vereitelte BVB-Keeper Roman Bürki, der einen Freistoß des Spaniers Jairo über die Latte lenkte.
In der zweiten Halbzeit war Dortmund das gefährlichere Team, sündigte aber mehrmals beim Abschluss. Mainz steckte zwar nie auf, agierte in der Offensive jedoch zu harmlos. Kurz vor Schluss sorgte Mchtarjan dann für die Entscheidung. Und erneut hatte ein einfacher Fehler der Mainzer im Spielaufbau zum Gegentor geführt. Anschließend umkurvte der Armenier den chancenlosen Karius und sorgte für den Endstand.