Die meisten Dortmunder Spiele schlichen nachdenklich und kommentarlos zum Mannschaftsbus. Die Frage, über die alle grübelten war klar: Wie konnte das passieren? Den ersten entscheidenden Erklärungsansatz lieferte Jürgen Klopp. "Wir haben das Spiel offen und Borussia Mönchengladbach am Leben gelassen", erklärte Klopp, der "über einen langen Zeitraum ein außergewöhnlich gutes Auswärtsspiel" gesehen hatte.
"So ungerecht kann Fußball sein"
Tatsächlich deutete wenig darauf hin, dass die niederrheinische Borussia der Sieger dieses Duells werden könnte. Der BVB bestimmte das Geschehen fast nach Belieben, konnte sich in den entscheidenden Szenen aber nicht durchsetzen. "Wir haben uns in der Kabine geärgert", sagte Jonas Hofmann. "Das Spiel hat gezeigt, wie ungerecht Fußball sein kann, weil wir Gladbach ganz klar dominiert haben. Man muss aber auch sagen, dass wir selber Schuld sind, weil wir mehrfach das 1:0 hätten machen können. Dann wäre das Spiel ganz anders gelaufen."
Auch Kevin Großkreutz sprach deutlich an, dass die Niederlage unnötig und letztlich hausgemacht war. "Das war eigene Doofheit", befand der Rechtsverteidiger. "Wir müssen daraus lernen und es abstellen. Der Frust ist riesengroß."
"Es gibt keinen Zweifel, dass wir das Spiel hätten gewinnen müssen", meinte Michael Zorc. "Wir haben vergessen, etwas gieriger auf das Tor zu spielen. Bis zum Sechszehnmeterraum war alles klasse. Am Ende lässt die Konzentration dann ein bisschen nach. Wir haben das Toreschießen vergessen", analysierte der Dortmunder Sportdirektor.
Auch Sven Bender, der angeschlagen vom Feld musste, wusste, dass es sich der bis dato ungeschlagene Spitzenreiter selbst zuzuschreiben hatte. "Wir waren haushoch überlegen. Das geht ganz klar auf unsere Kappe. Gladbach hat nicht besonders gut gespielt, aber wir waren nicht clever genug, um das Spiel für uns zu entscheiden."