Eigentlich hatte es allen Beobachtern klar sein müssen, doch für einige kam es scheinbar doch überraschend. So überraschend, dass Jürgen Klopp nach der 0:1-Niederlage des BVB in Hoffenheim noch einmal klarstellen musste: „Auch meine Spieler sind Menschen aus Fleisch und Blut, die mal besser und mal schwächer spielen.“ Trotz ihrer unbestrittenen Extra-Klasse sind Mario Götze, Shinji Kagawa und Co keine Maschinen, die auf Knopfdruck funktionieren, sollte das heißen.
Insbesondere gilt dies auch für Ilkay Gündogan. Der 20-Jährige, der sich schnell einen Stammplatz bei der Borussia erkämpft hat, fügte sich beim Pokalspiel in Sandhausen und beim Sieg über den Hamburger SV blendend ins Gefüge beim BVB ein, in Hoffenheim allerdings offenbarte er große Probleme. Er wollte wohl zu viel, vertändelte viele Bälle, machte das Spiel langsam.
Dennoch wird Jürgen Klopp an ihm festhalten. In Nürnberg hat er im vergangenen Jahr schließlich bewiesen, dass er mit seiner Pass-Sicherheit, seiner technischen Klasse und seiner Spielintelligenz ein Schlüsselspieler in auf schnellem Umschalten basierenden Spielsystemen sein kann. Nicht zuletzt deshalb outete sich auch Jogi Löw unlängst als Gündogan-Fan und ließ ihm eine Nominierung für das Länderspiel gegen Brasilien zukommen. Nun, gegen seine Ex-Kollegen aus Franken, soll Güngogan zeigen, dass seine schwache Leistung in Hoffenheim nur ein „Mini-Durchhänger“ war.
Ob auch Neven Subotic wieder ins Team rutscht, das ist noch völlig offen. Der Serbe stieg nach ausgeheiltem Muskelfaserriss zwar am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining ein, wollte aber nichts überstürzen: „Ich will kein Risiko eingehen. Es hängt davon ab, wie ich das Training verkrafte.“
Scheinbar gut. Denn beim internen Trainingsspiel am Mittwochabend wirkte er schon wieder in der "ersten Mannschaft" mit. "Bisher sieht das gut aus. Neven hat meinem Eindruck nach beschwerdefrei trainiert", befand Jürgen Klopp am Donnerstag.
Und auch Marcel Schmelzer steht vor seinem Startelf-Comeback. Auf die Frage jedenfalls, ob dieser bereit sei, über 90 Minuten zu spielen, antwortete Klopp: "Davon gehe ich aus."