Eigentlich schien mit dem Urteil - Piszczek darf sechs Monate lang nicht mehr für die polnische Nationalmannschaft spielen - das Thema um die Korruptionsvergangenheit des Dortmunder beendet zu sein. Doch nun droht dem Verteidiger sogar eine weltweite Sperre. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann Piszczek auch in der Bundesliga und Champions League nicht spielen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die FIFA und der DFB eine Strafe für Korruption ignorieren werden", sagt Artur Jedrych, Chef der Disziplinarkommission des PZPN, gegenüber der polnischen Zeitung "Gazeta Wyborcza".
Piszczek hatte sich im vergangenen Jahr wegen der Beteiligung an einer Spielmanipulation in der Saison 2005/06 selbst angezeigt und war im Juni vom Bezirksgericht Breslau zu zwölf Monaten Haft auf Bewährung und 25.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Das Sportgericht des Verbandes hatte Piszczek dann vergangene Woche auch bei der Nationalmannschaft vorerst aus dem Verkehr gezogen.
Borussia Dortmund möchte sich zu dieser Angelegenheit derzeit nicht konkret äußern. "Wir beobachten die ganze Entwicklung mit Staunen", sagte BVB-Pressesprecher Josef Schneck auf SID-Nachfrage. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Weltverband FIFA wollten sich zunächst mal ein genaues Bild machen.
Unklar war am Montag, ob der polnische Verband den Vorfall mittlerweile bei der FIFA offiziell angezeigt hat. Der Weltverband müsste das Verbandsurteil prüfen und könnte es theoretisch auf Bundesliga und Champions League ausdehnen. Piszczek dürfte in diesem Fall dann bis zu einer eventuellen Verhandlung vor dem Berufungs-Komitee nicht für Dortmund spielen.