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Matuschak über Neuer
"Was heißt, er ist zu gut geworden?"

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Schalke: "Ausbilder" Matuschak über Neuer
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Nach dem Wechsel von Manuel Neuer von S04 zum FC Bayern tut ihm das Schalker Herz weh. Aus sportlicher Sicht kann Lothar Matuschak den Schritt nachvollziehen.

Lothar Matuschak ist kein Mensch, der den Rummel sucht. Er ist ein ehrlicher Arbeiter, der seinen Dienst zuverlässig und loyal seinem Verein gegenüber ausübt, ohne dass ihm gewöhnlich viel Aufmerksamkeit zuteil wird.

Als sein früherer Schützling Manuel Neuer aber vor der WM 2010 zur deutschen Nummer eins wurde, stand Matuschak plötzlich im Rampenlicht. Alle wollten von ihm wissen, wie er den Schalker Torhüter in der Jugend entdeckt und geformt hatte.

Nach seinem Wechsel von Gelsenkirchen nach München ist die Meinung des wohl besten Keeper-Ausbilders Deutschlands wieder gefragt.

RevierSport bat den 63-Jährigen zum Interview über Neuer sowie dessen Nachfolger Ralf Fährmann und fragte dabei gleich nach, was er von den Gedankenspielen des Klubs über Jens Lehmann hält.

Herr Matuschak, als der Wechsel von Manuel Neuer zu Bayern München in der vorvergangenen Woche offiziell bekannt gegeben wurde, hat sich Ihr Zögling bei seinen Förderern auf Schalke bedankt. Namentlich genannt hat er dabei nur Sie. Wie stolz waren Sie in dem Moment?

Ich habe das selbst nicht gesehen, aber davon gehört. Natürlich erfüllt einen so etwas mit Stolz, das geht runter wie Öl, ganz klar. Manu ist ein guter Junge, auch wenn er nach der Karriere, die er gemacht hat, inzwischen schon in einer anderen Welt zu Hause ist.

Wie war denn Ihr Verhältnis zuletzt?

Wir sind uns auf dem Trainingsgelände immer über den Weg gelaufen. Die Profis und die Jugend trainieren ja teilweise in Sichtweite nebeneinander, da hat er immer wieder mal rüber gewunken, wenn er mich gesehen hat. Oft ist er auch länger draußen geblieben und ist für eine halbe Stunde zu uns rübergekommen, um zu sehen, was der Nachwuchs macht.

Zur Person

Lothar Matuschak, geboren am 10. Juni 1948. 82 Zweitligaeinsätze als Torwart von Westfalia Herne in den Jahren 1975-1979. Seit 1995 leitender Torwarttrainer des FC Schalke 04, verantwortlich für die U15 bis U19.

Wie denken Sie über den Weggang Ihrer großen Entdeckung. Tut das Herz weh?

Das Schalker Herz mit Sicherheit. Aber letztlich sehe ich Manu als Torwart, mittlerweile ist er einer der weltbesten, und bewerte seine sportliche Leistung.

Ist er zu gut für Schalke geworden?

Das ist schwer zu bewerten, was heißt schon zu gut? Wenn man dazu in der Lage ist erfolgreich zu sein, dann sollte es vorwärts gehen.

Hat er Sie vor dem Wechsel um Ihre Meinung gefragt?

Nein, das musste er auch nicht. Manu ist mittlerweile erwachsen und stabil, er kann Verantwortung übernehmen, sonst wäre er nicht Kapitän der Mannschaft geworden. Er sollte das machen, was er für richtig hält, nicht was andere ihm raten.

Womöglich hätte er auch zu einem anderem, besseren Klub als Bayern München gehen können!

Natürlich ist ein Verein wie zum Beispiel Manchester United reizvoll, aber Bayern München ist nicht weit davon entfernt. Außerdem ist für viele Menschen das richtige Umfeld, die Familie und so weiter, entscheiden, um ihre Leistung stabil zu halten und sich noch weiter entwickeln zu können. Das ist bei Manu auch so.

Nicht nur viele Fans des FC Schalke haben mit Ihrem einstigen Liebling gebrochen, auch Teile der Anhängerschaft von Bayern München stehen Ihm negativ gegenüber. Wird ihn das belasten?

Das glaube ich nicht! Manu wird sich darüber vorher seine Gedanken gemacht haben und schon wissen, worauf er sich da eingelassen hat. Er ist stabil genug, um die Bayern-Fans, die jetzt noch gegen ihn sind, von sich zu überzeugen.

Kann er bei den Bayern eine Ära prägen, so wie es Oliver Kahn oder noch früher Sepp Maier getan haben?

Das Zeug dazu hätte er auf jeden Fall. Es ist abef mittlerweile selten geworden, dass ein Spieler seine gesamte Karriere bei einem oder nur zwei Vereinen verbringt. Manu war jetzt 20 Jahre bei Schalke, nun hat er sich für erst einmal fünf Jahre bei Bayern München gebunden. Ob er noch länger dort bleibt, kann man jetzt noch nicht einschätzen.

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