Sven Bender ist eine der größten Entdeckungen der Saison. Als Ersatzmann für Sebastian Kehl in die Saison gegangen, hat er mittlerweile sogar den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft.
Sven Bender, am Sonntag kommt der SC Freiburg in den Signal Iduna Park. Kann Ihnen der SC wirklich gefährlich werden?
Gefährlich werden kann uns kein Gegner, wenn wir unsere Aufgaben so erledigen, wie wir uns das vornehmen. Wir wissen aber um die Stärke von Freiburg. Das ist eine eingespielte Truppe, die jede Woche alles raushaut. Aber wir sind gewarnt und wissen, was auf uns zukommt.
Allerdings fehlt Ihnen mit Lucas Barrios der Toptorjäger. Wie ist das zu kompensieren?
Das müssen jetzt die anderen Elf richten, ist doch klar. Wir hätten Lucas gerne dabei gehabt, aber die Situation ist nun einmal so und jetzt müssen wir das als Mannschaft kompensieren.
Am Super-Sonntag steht vor Ihrem Duell gegen Freiburg die Partie Leverkusen gegen Bayern an. Tangiert diese Begegnung die Vorbereitung auf Ihr Spiel? Natürlich werden wir das Ergebnis im Hotel oder im Bus erfahren, aber wir dürfen uns nicht von irgendwelchen anderen Ergebnissen ablenken oder aus der Konzentration bringen lassen. Wir müssen nur auf uns schauen und unsere Aufgabe erfolgreich bestreiten. Das ist das wichtigste.
Was trauen Sie den Leverkusenern denn bei den Bayern zu?
Die Bayern sind ein bisschen angeschlagen. Aber sie sind immer gefährlich und eine Topmannschaft, die jeden schlagen kann. Aber auch Leverkusen ist alles zuzutrauen. Das wird eine interessante Geschichte.
Haben Sie mit Ihrem Zwillingsbruder gesprochen und vor allem darüber, was ihm eingefallen ist, in der letzten Woche das Siegtor gegen St. Pauli zu schießen?
Ich habe ihm natürlich gesagt, er hätte ruhig an einem anderen Spieltag treffen können. Aber ich glaube, in diesem Spiel wäre das Tor so oder so gefallen. Für ihn war es eine coole Geschichte, dass er getroffen hat, für uns war es aber natürlich ein bisschen blöd.
Wer hat sich denn nach seinem Tor zuerst gemeldet. Sie oder hat er Ihnen sofort geschrieben?
Ehrlich gesagt hat es diesmal sehr, sehr lange gedauert. Ich glaube, wir haben uns sogar erst am Montag geschrieben. Nach seinem Tor habe ich gedacht, ich lasse das jetzt erst mal bleiben.
Wie sieht es denn derzeit prinzipiell um ihren Kontakt aus. Sprechen Sie derzeit mehr oder weniger über Fußball?
Weder noch. Genauso wenig oder oft wie sonst auch. Je nachdem halt, was so ansteht.
Ihre Eltern indes dürften sich in der komfortablen Lage befinden, dem Titelrennen entspannt zuschauen zu können. Einer ihrer Söhne wird schließlich auf jeden Fall Deutscher Meister.
Klar, das stimmt. Aber auch für uns ist es schön zu sehen, dass wir beide bei Top-Mannschaften spielen und die Chance haben, Meister zu werden.
Wie müssen wir uns das eigentlich vorstellen? Die Mutter fiebert mit Dortmund mit, der Vater mit Leverkusen? Oder umgekehrt?
Eigentlich sind beide Dortmund-Fans (lacht). Nein, unsere Eltern sind absolut fair, das ist doch klar.
Ein ganz anderes Thema ist Nuri Sahin und das angebliche Interesse von Real Madrid an ihm. Inwiefern beschäftigt Sie das?
Das interessiert uns momentan echt gar nicht. Solche Nebengeräusche sind doch ganz normal. Wir müssen das ausblenden, so wie es auch Nuri macht. Er ist komplett auf Dortmund und den Meisterkampf fokussiert. Dabei wissen wir natürlich, was wir an Nuri haben und was er jede Woche leistet. Wir freuen uns, dass wir ihn haben.