Sind in den Dortmunder Baumärkten die Eimer mit der schwarzen und gelben Farbe eigentlich schon ausverkauft? Man müsste es mal nachprüfen, denn Dortmund rüstet auf. An jeder Ecke denken die Anhänger schon jetzt darüber nach, wie sie die Meisterschaft ihrer Borussia würdigen werden.
Jürgen Hinkelmann fährt hierbei das volle Programm. Der Inhaber und Geschäftsführer der „Bäckermeister-Grobe“-Kette mit über 40 Filialen im Großraum Dortmund, zugleich seit 30 Jahren BVB-Dauerkarteninhaber, lässt in diesen Tagen nichts aus. „Bereits seit Eroberung der Tabellenführung im November bekommen die Amerikaner keine weiße Glasur mehr, sondern eine schwarz-gelbe“, erklärt Hinkelmann. Ein Zuckergussfußball und der Schriftzug „NR.1“ machen aus dem beliebten Kleingebäck den noch beliebteren Tabellenführer-Amerikaner. Davon verkauft Grobe derzeit etwa 1.000 Stück täglich – doppelt viele wie sonst von den bleichgesichtigen Standardamerikanern.
Und wenn es dann mit dem Titelgewinn wirklich klappen sollte, wird in allen Filialen noch einer drauf gesetzt. „Dann wird das komplette Kuchensortiment eine Woche lang allein mit schwarz-gelber Glasur verkauft“, verrät Chef schon jetzt. Einen Vorgeschmack liefert schon jetzt die Schoko-Mandarinen-Torte „Schwarz-Gelbe Versuchung“. Wer allerdings nur mit Brötchen nach Hause gehen möchte, wird ebenfalls an die Meisterschaft erinnert: 250.000 Tüten mit dem Aufdruck „Wir gratulieren dem Deutschen Meister“, liegen schon bereit. „Die werde ich nun erstmal an die ganzen Sammler verschicken“, sagt er.
Und während seine berufliche Konzentration der Integration der in Dortmund beliebten KUHBARs in seine Back-Cafés gilt – am Donnerstag eröffnete BVB-Kicker Kuba am Stammsitz der Firma in der Brackeler Oesterstraße die erste innerhalb einer Grobe-Filiale – muss nebenher noch ein Familienfest geplant werden. „Meine Frau hat im Winter eigentlich schon mit dem Pfarrer besprochen, dass die Konfirmation verschoben werden muss, aber leider gab es das Veto von weniger fußballverrückten Eltern, die alles schon geplant hatten.“
Also muss Sohn Dominik ausgerechnet am 14. Mai, dem Tag des Frankfurt-Spiels zur Konfirmation in der Evangelischen Kirche Dortmund Sölde antreten – natürlich im Mario-Götze-Trikot. Den Segen des Vaters hat er selbstverständlich. „Nach der Kirche fahren wir dann mit der ganzen Sippe ins Stadion.“ Die rund 50 geladenen Gäste werden sich dann, während Hinkelmann wie immer im Block 26, Reihe 6 Platz nimmt, gedulden müssen. „Erst nach dem Spiel geht es wieder zurück. Die eigentliche Feier starten wir dann erst um 19 Uhr.“ Ein meisterhafter Zeitplan.