Waren Sie der einzige VfL-Fan im Team?
Später kamen Funny Heinemann und Thorsten Legat hinzu. Aber viel mehr gab es nicht.
War der obligatorische Gang zu den Anhängern in die Kurve nach dem Schlusspfiff eher Pflicht oder Vergnügen für Sie?
Dass man sich nachher bei den Fans bedankt, ist doch ganz klar. Das gehört dazu. Und ich wusste ja auch, wie sich die Jungs fühlen.
Hatten Sie denn auch als Profi noch Kontakt zu den Mitgliedern von „Bochum-Süd“?
Anfangs ja, aber nachher ist es weniger geworden. Ich bin auch noch zu den Abenden gegangen, aber irgendwann ist der Fanklub aufgelöst worden.
Wie haben Sie die Derbys gegen Dortmund und Schalke erlebt?
Das war etwas besonderes, da hat man richtig Adrenalin ausgestoßen. Ich habe schon innerlich gekocht, bevor ich auf den Platz ging. Da habe ich auch ein bisschen als Fan gespielt.
Können Sie vor diesem Hintergrund nachvollziehen, dass es zwischen Schalkes Manuel Neuer und Dortmunds Kevin Großkreutz in einem Derby hoch herging?
Ja klar, auf jeden Fall. Das zeigt doch nur, dass die Spieler emotional dabei sind. Ich selbst bin aber nie ausgerastet, dafür war ich wohl zu fair. Hat sich Ihre Leidenschaft auch im privaten Bereich niedergeschlagen?
Meine Frau wollte unsere Kinder unbedingt in einem anthrosophischen Krankenhaus in Herdecke zur Welt bringen. Das war ein langer Kampf. Ich habe gesagt, das kann doch nicht wahr sein, dass nicht Bochum in der Geburtsurkunde steht. Am Ende hat sich meine Frau doch durchgesetzt. Für mich war das sehr schwierig.